Geborgenheit bedeutet Schutz & Sicherheit

Das Kind kann sich auch beim Großvater geborgen fühlen.

Das Kind kann sich auch beim Großvater geborgen fühlen.

Das Gefühl der Geborgenheit benötigen wir für unsere seelische Gesundheit!

In der Kinderzeit waren es im besten Falle unsere Eltern, die uns den Schutz gewähren konnten, zu seelisch gesunden Menschen heranzuwachsen.

Wenn wir klein sind, sind sie für uns da, versorgen uns körperlich und seelisch, und sie vermittelen uns viel Geborgenheit, Schutz & Sicherheit, so dass unsere Seele die Möglichkeit hat, zu reifen. Wir fühlen uns wohl bei ihnen und gut behütet. Angst brauchen wir vor nichts zu haben, denn wir wissen: Im Notfall sind sie da, und stehen für uns ein. So können wir das Leben ausprobieren, und immer wieder zurückkehren an den Rockzipfel unserer Eltern.

Sobald wir alt genug sind, verlassen wir dieses Nest der Geborgenheit und gehen hinaus in unser eigenes Leben. Aber auch dort suchen wir weiter nach der gewohnten Geborgenheit. Wir suchen uns Beziehungspartner, um bei ihnen Geborgenheit zu finden, oder nur flüchtige Sexpartner, die uns für kurze Zeit die Illusion von geborgen sein vermitteln. Wenn wir uns geborgen fühlen, dann fühlen wir uns sicher. So, als könne uns, wie in Kindertagen, nichts passieren.

Sind wir bei der Partnersuche erfolgreich, so gründen wir über kurz oder lang selbst eine Familie, um uns u.a. das Gefühl der Geborgenheit, der Sicherheit und des Schutzes auf’s Neue wieder in unser Leben zu holen. Bekommen wir dann selbst Kinder, so geben wir diese Geborgenheit, die nichts anderes ist, als die Basis für ein gutes Leben, an sie weiter. Das Lebenskarussell dreht sich.

Was aber, wenn wir diese Geborgenheit nicht finden, weil wir bei der Partnersuche kein glückliches Händchen haben, oder von Haus aus lieber Single bleiben? Wir sind in Not. Zumindest seelisch. Ein Mangel an Geborgenheit kann nämlich u. a. zu einer Depression führen. Natürlich hängt das eng damit zusammen, dass uns der passende Partner, die passende Partnerin fehlt, um uns in Zweisamkeit geborgen fühlen zu können. Mit dem Partner fehlt es uns auch an einem Gefühl von beschützt sein, und sich sicher fühlen. Dieses Geborgenheitsgefühl ist aber etwas ganz Essentielles. Etwas, dass wir für ein gutes und seelisch ausgewogenes Leben benötigen. Sich versorgt und behütet zu fühlen, gehört mit zu den Grundbedürfnissen, von uns Menschen. Selbst wenn wir bewusst das Leben eines Singles führen, das Gefühl von Behütetsein ist wichtig für uns.

Geborgenheit ist also ein Lebenselexier.

Es gibt nur eine Art, den Mangel an Geborgenheit auszugleichen: Wir müssen uns selbst Geborgenheit bieten. Solange wir in der Kindheit eine gute Bindung an unsere Eltern oder andere uns auch emotional versorgende Menschen hatten, solange funktioniert dieses Sich-Selbst-Geben von Geborgenheit. Wir können mit Bildern arbeiten oder unseren Gefühlen mit anderen Erfahrungen Vorschub leisten.

Wer jemals z.B. die beschützende Räumlichkeit eines Strandkorbes erfahren hat, der weiß, wie leicht es sein kann, sich mit Geborgenheitsgefühlen zu versorgen. Da hilft auch die Kuscheldecke vor dem Kamin, unterstützt von Imaginationen (Vorstellungen) zum Sich-Behütet-Fühlen.

Wenn du also keinen passenden Beziehungspartner hast, dann nutze bei nächster Gelegenheit das Sitzen in einem Strandkorb oder in einer anderen geschützten Situation für eine kleine Meditation:

Ich fühle mich geborgen und beschützt. 
Mir kann nichts passieren. 

Ich bin bei mir!
Ich bin erwachsen, und kann mich selbst an die Hand nehmen,
wenn ich Angst haben sollte.

Ich spüre, wie gut mir der äußere Schutz
des Strandkorbes tut.

Er macht mir die Sicherheit deutlich,
die ich immer mit mir herum trage.

Ich fühle mich geborgen und beschützt. 
Mir kann nichts passieren,
denn ich bin bei mir.

So oder so ähnlich kannst du dir Dinge vorstellen, sie imaginieren, um dir selbst gut zu tun. Finde ruhig deine eigene Worte. Falls dir dies schwer fällt, dann halte dich zunächst an die vorgeschlagenen Worte, bis eigene Worte aus dir herauskommen.

Hattest du allerdings eine schwierige Kindheit, in der du keine oder kaum Geborgenheit spüren konntest, dann ist es gut, dir einen Psychotherapie-Platz zu suchen. Die Psychotherapeuten unterstützen dich dabei, deinen Mangel aufzuarbeiten. Die Therapie wird von deiner Krankenkasse übernommen, so dass dir keine Kosten entstehen.

Fündig wirst du, indem du nach zugelassenen Psychotherapeuten suchst. Bist du fündig geworden, so frage an, ob der Therapeut einen Platz frei hat, oder lasse dich notfalls auf eine Warteliste setzen. In Großstädten gibt es viele Therapeuten, also ist es hier ratsam, weiterzusuchen. Gib‘ nicht auf! Es lohnt sich, und unterstützt dich bei deiner Persönlichkeitsentwicklung.

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Hier bloggt für euch Almut Bacmeister-Boukherbata, Psychologische Beraterin & Paarberaterin in eigener Praxis seit 2001. In Hamburg lebend und praktizierend. Bietet seit 2010 auch mobile Beratung im Hamburger Umkreis an. Für alle, die nicht aus Ihrem Einzugsgebiet kommen, bietet sie ebenfalls Telefoncoaching an. Ihre Arbeitsweise ist kreativ und intuitiv, Klientenbezogen. Bekannt unter dem Begriff: "Individuelle Wegbegleitung". Sie schreibt Bücher und betätigt sich künstlerisch.

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