Streit zu den Feiertagen
Einfach mal sein lassen…
Wir Menschen sind merkwürdig. Gerade, wenn wir uns am meisten wünschen, eine harmonische Zeit zu verleben, streiten wir uns besonders viel. Das ist gerade zu Feiertagen besonders der Fall. Ob nun zu Weihnachten oder, wie aktuell, zu Ostern, ein Streit entsteht schnell.
Wir wollen ein Fest der Familie feiern, und sind gerade dann besonders angestrengt. Es gibt viel zu tun. Besonders dann, wenn Gäste eingeladen sind. Aber: unabhängig davon, wen wir tatsächlich eingeladen haben, ob nun Familie oder Freunde zum Osterbrunch, alles soll gut gelingen. Der Einkauf muss erledigt werden, und das gerade dann, wenn alle anderen auch… Die Straßen sind voll, und die Geschäfte noch mehr. Die Menschen verhalten sich, als würden schlimme Zeiten bevor stehen. Das Haus will geputzt, die Kinder versorgt und beschäftigt werden. Das Festmahl will vorbereitet werden und die Deko ebenso.
Statt das lange Wochenende zur Erholung zu nutzen, verkommt die freie Zeit zur Zeit des besonderen Stresses. Kein Wunder, dass sich Paare gerade dann in die Haare bekommen. Gerade, weil alles perfekt werden soll, sind die Ansprüche besonders hoch. Zu hoch. Denn darunter leidet die Partnerschaft.
Häufig fühlen sich gerade die Frauen überlastet, und nicht genügend von den Männern unterstützt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Männer sich prinzipiell weniger Gedanken um die Details machen, sondern eher für das Grobe sind. Dennoch erwarten die Frauen, dass ihre Männer Ähnliches leisten, wie sie selbst. Die Partnerinnen erwarten, dass ihre Partner die Deko und die Vorbereitungen genauso machen, wie sie selbst es schön und richtig finden. Das kann natürlich nur schief gehen.
Das Problem scheint darin zu liegen, dass Frauen in der Tat komplexer als Männer denken. Gerade im Bereich des Haushaltes und der Familienlogistik, scheint ihnen alles leichter zu fallen. Mit einem gewissen Recht erwarten sie Ähnliches von ihren Partnern.
Das Gleiche aber von ihren Partnern abzuverlangen, was sie selbst zu leisten in der Lage ist, ist wiederum eine Überforderung der Männer. Da Männer eine andere Gehirnstruktur haben, ist es ihnen praktisch unmöglich, an all die Details zu denken, die eine Frau gleichzeitig im Kopf haben kann.
Hilfreich wäre es, wenn die Partnerinnen ihnen Aufgabenstellungen zur Abarbeitung geben würden. So kann der Partner eine Sache nach der anderen erledigen, und fühlt sich der Frau dann ebenbürtig. Dabei muss beiden klar sein, dass sie aufgrund ihren unterschiedlichen Geschlechts völlig anders gepolt sind, und nur unterschiedliche Dinge leisten können. Keine Frau sollte also erwarten, dass ihr Partner hellsehen kann, was ihr gerade wichtig ist, noch, dass er tatsächlich Ähnliches leisten kann, wie sie selbst. Dennoch kann er sehr hilfreich und unterstützend für sie sein. Wichtig ist, dies auch anzuerkennen. Frauen sind übrigens dann am glücklichsten, wenn sie diese Umstände anerkennen.
Leider fühlen sich viele männliche Wesen aber genau von solchen Dingen gegängelt. Empfinden ihre Frauen als ewige Nörgerlinnen, statt diese Hilfestellung als Unterstützung zu erleben. Auch ihnen sollte klar sein, dass ihre Partnerinnen Vieles leisten, zudem sie selbst nicht in der Lage sind. Dazu zu stehen, und gemeinsam einen Plan zu erarbeiten, mit welchen Arbeiten der Partner seine Frau am Besten unterstützen kann, hilft, dass beide zufrieden sind.
Männer sind zwar keine Hellseher, leisten aber viele Dinge, die Frauen schwer fallen. Akzeptieren wir doch, dass wir unterschiedlich sind, und auch unterschiedlich funktionieren, und ergänzen wir uns. Gemeinsam sind wir rund und schaffen Harmonie.
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