Meine Gedanken engen mich ein…
… und sorgen so dafür, dass ich mich nicht wohlfühle. Das Tomatenbeispiel.
Was soll das eigentlich genau heißen? Inwiefern können die eigenen Gedanken einen einengen? Können Gedanken überhaupt falsch sein? Unsere Gedanken sind geprägt durch unsere Lebenserfahrungen. Je nachdem, was wir erlebt und gelernt haben, sind unsere Gedanken sehr unterschiedlich. Haben wir beispielsweise viel Positives, Selbstsicherheit förderndes erlebt und erfahren, denken und verstehen wir Dinge völlig anders, als wenn wir keine ausreichende Selbstsicherheit bzw. Selbstbewusstsein mit auf den Weg bekommen haben.
Unser Leben hat uns so geprägt, dass wir u.U. in Dinge oder Sätze etwas hinein interpretieren, was dort eigentlich nicht drin steckt. Wir können häufig nicht frei denken, sondern nur geprägt von alten Mustern aus der Kindheit. Insofern engt die Art, wie wir denken, uns ein.
Wie schön wäre es, wenn wir gelernt hätten, immer positiv zu denken, und keinerlei negative Gedanken zuzulassen? Meine Gedanken engen mich ein, weil ich durch meine Subjektivtät nicht in der Lage bin, frei auch andere Gedanken als möglicherweise richtig anzunehmen.
Gerade negative Erfahrungen sorgen dafür, dass meine Gedanken möglicherweise nicht frei und objektiv fließen können. Im Gegenteil. Meine Gedanken sorgen möglicherweise dafür, dass ich mich nicht wohl fühle. Sie können sogar regelrecht krank machen. Details hierzu könnt ihr diesem Beitrag nachlesen.
Zwei Beispiele:
Nummer I:
Als Kind wurde mir von meinen Eltern immer signalisiert, ich sei nicht gut genug. Nun höre ich von meinem Partner folgenden Satz: „Der Herd ist nicht sauber.“ Sofort höre ich: „Der Herd ist nicht sauber, weil du ihn nicht gut genug sauber gemacht hast.“ Das macht mich wütend, habe ich mir doch soviel Mühe damit gegeben. Ich ärgere mich darüber, von meinem Partner ermahnt zu werden, und fange möglicherweise nun einen Streit darüber an.
In Wirklichkeit wollte mein Partner mich nur darauf aufmerksam machen, dass er den Herd benutzt hat, und noch sauber machen will, bevor ich ihn benutze.
Solche negativen Gedanken habe ich, weil meine früheren Erfahrungen UND heutigen Erwartungen mich so denken lassen. Sie engen mich ein, und beeinträchtigen meine Lebensqualität, weil ich Aussagen mitklingen höre, die weder gesagt, noch gemeint waren. Menschen, die nicht die gleichen Erfahrungen gemacht haben, hören lediglich die Information: „Der Herd ist nicht sauber.“ Diesen Satz beziehen sie nur auf den Herd, nicht auf sich selbst.
Nummer II:
Ein Paar sitzt beim Abendessen. Der Tisch ist reichhaltig gedeckt, mit Tomaten, Gurken, Oliven, Brot und Aufschnitt. Sogar eine Kerze brennt. Es könnte romantisch werden, wenn sie nicht gerade sagen würde: „Die Tomaten schmecken nicht.“
Für Menschen, mit einem guten Selbstbewusstsein ist das eine einfache Information, der Geschmack der Tomaten ist halt nicht so, dass man sie wieder kaufen sollte.
Er jedoch hört eine Schuldzuweisung, und antwortet genervt: „DIE habe ich ja auch gekauft.“ Schnell sind beide mitten in einem Streit. Hat er doch verstanden, sie würde ihm die Schuld dafür geben, dass nun schlecht schmeckende Tomaten auf dem Tisch lägen.
Aus Gewohnheit hört er mit dem Ohr, mit dem er Dinge auf sich bezieht. Er interpretiert Aussagen in Sätze, die dort nicht wirklich drin stecken. Hört mehr, als gesagt wurde. Es sind seine Gedanken, die ihn massiv einengen, und dafür sorgen, dass er sich nicht wohl fühlt. Seine Gedanken sind die Ursache für einen Streit.
Um diese und ähnliche Probleme zu behandeln, kann es sinnvoll sein, sich an eine psychologische Beratung zu wenden.
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