Gedankenkreise unterbrechen
Quälende Gedanken machen mürbe
Wenn du dazu neigst, mit deinen Gedanken Karussell zu fahren, dann lies‘ auch meinen Blogbeitrag der vergangenen Woche. Kreisende Gedanken können sehr anstrengend sein. Besonders dann, wenn sie uns so stark beeinflussen, dass wir nicht schlafen können.
Immer und immer wieder die gleichen Gedanken zu wälzen, ohne einen Schritt weiter zu kommen, ist mehr als quälend. Damit bist du jedoch nicht allein. Viele Menschen haben ab und zu Phasen, in denen sie unruhig sind, und bestimmte Gedanken hin und her drehen.
Dabei gibt es verschiedene Bereiche, die einem wirklich zusetzen können. Angefangen, bei beruflichen Problemen, die dir keine Ruhe lassen und sich immer in Gedanken in deinem Kopf drehen, über Trauer um einen Verflossenen, Ärger mit der Freundin, bis hin zu Entscheidungsproblemen, es gibt so viele Themen, die dir im Kopf herum schwirren können.
Zu den beruflichen Problemen gehört beispielsweise auch der Umstand, dass du vielleicht nicht mehr zur Arbeit gehen magst, weil du dort gemobbt wirst, oder dich aus einem anderen Grunde dort nicht wohl fühlst. Immer dann, wenn du emotional sehr berührt wirst, kann es zu einem Gedankenkarussell kommen.
Aussteigen aus den quälenden Gedanken
Da du innerlich mit dir allein bist, kannst du nur in Gedanken mit dir selbst sprechen. Dir fehlt jedoch der Input, die neue und zündende Idee, die Anteilnahme einer anderen Person. Vielleicht hast du deine Sorgen auch schon x-mal jemanden erzählt, der dich mit seiner Reaktion und seinen Ratschlägen einfach nicht erreichen konnte.
Mein Tipp:
Sucht dir jemanden zum Reden. Eine Person, die dir empathisch zuhören kann, und in der Lage ist, sich in deine Gefühlswelt einzufühlen. Einen Menschen, der deine Gedankengänge nachvollziehen kann, und frischen Wind in das Gespräch trägt. Versuche dich offen zu zeigen, und arbeitet gemeinsam heraus, was es wirklich ist, das dich so sehr beschäftigt.
Wichtig ist, wie so oft, in die Handlung zu kommen. Mache dir klar, dass die Grübeleien, das Gedankenkarussell dich in eine Ausnahmesituation bringt. Diese Situation entspricht nicht der Realität. Du befindest dich „nur“ in deinen Gedanken, und damit in so etwas wie einer Traumwelt.
Versuche dir selbst deutlich zu machen, dass die kreisenden Gedanken dich in einen Zustand bringen, in dem du dich unwohl fühlst. Alle kreisenden Gedanken führen nicht dazu, dass du weiter kommst. Stelle dir also die Frage: Hilft es mir, die gleichen Gedanken immer und immer wieder durch zu gehen? Bringen mich diese Gedanken auf den Weg zu einer Lösung?
Unterstützung beim Loslassen
Wenn du diese Frage mit NEIN beantworten musst, dann sollte sie dir helfen, bewusst loszulassen. Als zusätzliche Hilfe kannst du auch beginnen, deine Gedanken zu sortieren, indem du sie notierst.
Jeder Gedanke sollte von dir aufgeschrieben werden. Dann gehe die einzelnen Gedanken durch, und frage dich bei jedem einzelnen Gedanken, ob er dich in irgendeiner Form weiter bringt.
Musst du mit NEIN antworten, streiche diesen Gedanken bitte durch. Wiederhole diese Methode mit jedem Gedanken, bis alle Gedanken durchgestrichen sind, und du dich von ihnen lösen kannst.
Danach kannst du den Zettel verbrennen. (Achte bitte auf mögliche Risiken und pass‘ gut auf, falls du das Feuerritual [Lies‘ dazu auch den verlinkten Beitrag] nicht draußen vollziehen willst.)
Das Feuerritual hilft dir zusätzlich, dich von deinen Gedanken zu verabschieden. Wenn du nämlich eine materielle, d.h. in diesem Fall eine physikalische Reaktion siehst, nämlich das Verbrennen des Papiers, auf dem du deine Gedanken fest gehalten hast, fällt es dir leichter, auch im Kopf los zu lassen.
Steige aus, indem du los lässt
Du siehst, gerade bei einem Gedankenkarussell handelt es sich um das Thema LOSLASSEN. Du hängst Gedanken nach, die nicht das Hier & Jetzt abbilden.
Wie in einem Alptraum verhaftet, wälzt du ungute Gedanken. Wenn du dich dabei erwischt, kehre sofort in die Realität zurück. Das machst du am Besten folgendermaßen:
Schließe kurz die Augen und versuche, deinen ganzen Körper zu entspannen. Komm‘ zur Ruhe. Atme ein paar Mal tief ein und aus. Finde dabei deinen eigenen Rhythmus. Sei ganz bei dir.
Dann öffne die Augen, und nimm‘ bewusst deine Umgebung wahr. Sieh‘ die Möbel um dich herum. Schau‘ aus dem Fenster, und nimm‘ die Natur und das Wetter wahr.
Wie fühlst du dich gerade? Sei achtsam auf deine eigenen Gefühle ausgerichtet. Spüre nach, was du gerade empfindest. Schüttle deine Arme und Beine. Komm‘ im Hier & Jetzt an. Fange nun an, zu tanzen. Bewege dich kräftig. Trample und spüre dein Blut zirkulieren.
Geht es dir nun besser?
Gedankenkreise wirkungsvoll unterbrechen
Lasse dich nicht von deinen Gedanken dominieren. Gedanken haben die Eigenschaft, dich einzunebeln, und dich möglicherweise aus der Realität zu entführen. Nämlich immer dann, wenn sie sich verselbständigen, und in sich selbst quälende Gedankengänge übergehen.
Beobachte dich jetzt und in Zukunft selbst. Sei achtsam mit dir. So lernst du dich immer besser kennen, und merkst auch, in welchen Situationen du dazu neigst, selbstquälerische Gedanken zu bekommen.
Dadurch lernst du entweder, diese Gedankenkreise gar nicht erst zu beginnen, oder weißt im Vorwege, welche Mittel bei dir besonders gut helfen, dein Gedankenkarussell zu durchbrechen. Oft hilft es, gleich zu Beginn ins Hier & Jetzt zurück zu kehren.
Und sollte es dir gar nicht gelangen, dann sprich‘ ein paar Coaching-Stunden mit mir ab. Ich helfe dir, einen Weg für dich zu finden.
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