Deine Gedanken machen dich krank
Vielen von uns ist sicherlich gar nicht bewusst, dass wir häufig sehr bewertende Gedanken haben. Oft führen diese Gedanken mit Vorliebe zur Selbstabwertung. Dieses Verhalten ist uns so in Fleisch und Blut übergegangen, dass wir gar nicht mehr merken, wie sehr uns diese Selbstabwertung schadet.
Häufig benutzen wir Floskeln für die Abwertung, deren Bedeutung für uns – uns gar nicht klar ist. Wie sehr wir damit einen Zustand erzeugen, unter dem wir leiden, merken wir erst dann, wenn unsere Seele, oder aber unserer Körper bereits erkrankt ist.
Von Kindesbeinen an, haben wir gelernt, uns selbst zu bewerten, da Papa und Mama dies auch immer gemacht haben. Unsere Eltern haben unser Verhalten bewertet und für uns einsortiert.
Haben wir uns in den Augen unserer Eltern richtig verhalten, gab es im günstigsten Fall Lob und Anerkennung. Wir wurden dafür gelobt, dass wir funktioniert haben, so, wie unsere Eltern sich das vorstellten.
Verhielten wir uns nicht wunschgerecht, hatten gar unseren eigenen Kopf, so wurden wir auf verschiedene Weise abgewertet. Mit Worten, oder sogar mit drastischen Strafen, wie Schlägen, Stubenarrest oder vielen anderen mehr oder weniger offensichtlichen Bewertungen. Diese Verhaltensweisen haben uns so geprägt, dass wir unbewusst das Verhalten unserer Eltern fortsetzen.
Es ist die Art, wie wir Dinge betrachten. Wir haben aufgrund unserer Erfahrungen häufig eine Neigung, Geschehnisse oder Worte gegen uns selbst zu interpretieren.
Diese Situation beschreibt Paul Watzlawick u.a. so wunderbar in seinem bereits vor über 25 Jahren erschienen Buch „Anleitung zum Unglücklichsein“, welches an Bedeutung immer noch nicht eingebüßt hat, und gerade erst wieder eine Neuauflage erfahren hat.
Die Geschichte geht ungefähr folgendermaßen, ich gebe sie sehr frei wieder:
Ein Mann möchte ein Bild an der Wand befestigen. Zwar hat er einen Nagel, ihm fehlt aber ein Hammer, um diesen in die Wand zu schlagen. Der Mann denkt: „Ich kann ja zu meinem Nachbarn gehen, und mir dessen Hammer ausleihen.“ Nun schaltet sich aber das Gefühl des Mannes ein. Er fängt an, zu überlegen, was wäre, wenn der Nachbar ihm seinen Hammer nicht ausleihen wolle. Es könne ja sein, dass der Nachbar Vorbehalte gegen ihn hätte. Was wäre, wenn er klingeln würde, und nach dem Hammer fragte, und der Nachbar würde antworten: „Meinen Hammer bekommen Sie nicht.“ „Vielleicht hat er ja Gründe, mich nicht zu mögen“, denkt der Mann, „und deswegen lässt er mich auflaufen.“ – Während dieser Zweifel geht der Mann zur Tür seines Nachbarn und klingelt. Dieser öffnet freundlich die Tür. „Wie kann ich Ihnen helfen?“, fragt er. Der Mann antwortet laut: „Behalten Sie doch Ihren Scheißhammer.“
Diese Geschichte ist ein schönes Beispiel für Selbstabwertung. Die negativen Gedanken entstanden einzig und allein im Kopf des Mannes. Sein mangelndes Selbstbewusstsein führte dazu, sich einzubilden, der Nachbar könne etwas gegen ihn haben.
Solche und ähnliche Gedanken schaden uns. Geboren aus einem schlechten Selbstwertgefühl übertragen, bzw. projizieren wir unsere eigenen schlechten Gefühle auf unser Gegenüber, und vermuten, dass dieses genauso negativ denkt.
Weitere Beispiele für Selbstabwertung sind Sätze, wie: „Ich bin zu blöd, den Computer zu bedienen.“, „Das konnte ich noch nie.“, „Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden.“ oder „Mich kann man nicht mögen.“ undsoweiter. Es gibt unendlich viele Gedanken, die zur Selbstabwertung führen.
Diese Gedanken sind es, die dazu führen, uns auf Dauer krank zu machen. Wir fangen an, zu leiden, sind ewig unzufrieden mit uns. Das kann zur Folge haben, dass wir zunächst in der Seele und später auch körperlich leiden.
Wichtig ist, sich diesen Prozeß erst einmal bewusst zu machen. Sich klar zu machen, dass ich für meine Gedanken verantwortlich bin, und diese steuern kann.
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Den Link zum erwähnten Buch findet ihr rechts unter den Lesetipps.
Es würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen, die Zusammenhänge zwischen Seele und Körper an dieser Stelle näher auszuführen. Fragt aber gern, falls ihr Verständnisfragen habt.
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