Wut entsteht aus Verletzung, Trauer & Verzweiflung

Unausgedrückte Gefühle schüren Wut

Haben Sie schon mal einen Menschen erlebt, der so richtig wütend war? Einen Menschen, der völlig ausgerastet ist, obwohl er üblicherweise kein Choleriker ist? Ich rede hier nicht von Menschen, die normalerweise ihre Gefühle nicht unter Kontrolle haben, und denen leicht mal die Hand ausrutscht.Nicht von denen, die von Haus aus aggressiv sind, und die nur ein Mittel kennen, ihre Aggression los zu werden. Nein, ich rede von Menschen, die normalerweise beherrscht sind, und ihre Gefühle unter Kontrolle haben. Von Menschen, die sich nicht im Alltag durch Aggressionen auszeichnen. Von Menschen, wie Sie und ich! Auch wir können wütend werden. Unkontrolliert wütend. Nämlich dann, wenn uns etwas massiv weh tut, wir traurig sind, und extrem verzweifelt.

Wut & Aggression gespeist von anderen Gefühlen

Wut & Aggression gespeist von anderen Gefühlen

In Beziehungen passiert so etwas schnell. Die Partner verletzen einander, weil schon lange der Alltag daheim eingekehrt ist, und keiner so recht mehr auf den anderen Rücksicht nimmt. Man verletzt sich bewusst, oder auch unabsichtlich. Gerade das Gefühl, dem Beziehungspartner nicht mehr so wichtig zu sein, kann äußerst traurig machen.

Wenn man dann seine Trauergefühle nicht mehr leben kann, weil der Partner ignorant reagiert, und darüber hinaus kein Gespräch mehr möglich ist, weil auch die früher gute Kommunikation längst eingeschlafen ist, dann kann dieses Gefühl wütend machen. Sehr wütend sogar, weil zum Gefühl der Trauer und Verletzung sich auch noch Verzweiflung gesellen kann.

Wut kann brutal sein, kindlich, unkontrolliert. Und sie kann wütende Gegenreaktionen auslösen, und der dann entstehende Streit kann möglicherweise in einer Eskalationsspirale enden. Es wird klar: Mit Wut kann man keine Probleme lösen.

Wenn die eingeschlafene Kommunikation aber keine Gespräche über Gefühle zulässt, dann ist es nicht mehr weit zur Wut. Dann werden bald Gefühle, wie Trauer & Verzweiflung ausgeklammert, und Verletzungen führen ohne Umwege zur Wut. Wut ist also die Spitze des Eisberges namens: „Nicht-ausgedrückte-Gefühle“, bzw. „Nicht-ausgelebte-Gefühle“.

Der Umkehrschluss zeigt auch gleich die Lösung auf: Wer Gefühle, wie Trauer, Verzweiflung & Verletzung ausdrücken, d.h. leben kann, der hat keinen Grund, wütend zu werden. Ändern Sie deshalb Ihr Kommunikationsverhalten, ich unterstütze Sie dabei.

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Hier bloggt für euch Almut Bacmeister-Boukherbata, Psychologische Beraterin & Paarberaterin in eigener Praxis seit 2001. In Hamburg lebend und praktizierend. Bietet seit 2010 auch mobile Beratung im Hamburger Umkreis an. Für alle, die nicht aus Ihrem Einzugsgebiet kommen, bietet sie ebenfalls Telefoncoaching an. Ihre Arbeitsweise ist kreativ und intuitiv, Klientenbezogen. Bekannt unter dem Begriff: "Individuelle Wegbegleitung". Sie schreibt Bücher und betätigt sich künstlerisch.

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