Der innere Schweinehund

Jeder kennt ihn – jeder muss mit ihm umgehen

Was genau meint das Bild des „Inneren Schweinehunds“? Der innere Schweinehund ist so etwas, wie ein Gegenspieler, der manchmal dazu neigt, uns das Leben schwer zu machen. Er ist derjenige in unserem Inneren, der uns einflößt: „Ja gut, eigentlich müsstest du dies oder jenes machen… aber, ach, wie schön ist es hier auf der Couch, mein Buch weiterzulesen.“ Oder: „Eigentlich wolltest du ja laufen gehen, du müsstest mal wieder… – aber es ist sooo kalt draußen… bleib‘ doch heute hier.“ Das sind Beispiele dafür, dass es eine Stimme in uns gibt, die gern der Faulheit Vorschub leistet. Das soll heißen: der Mensch ist prinzipiell erstmal phlegmatisch, träge. Er gibt gern den Eingebungen nach, die ihn von etwas, was zu tun ist, ablenken. Der Mensch liebt Ablenkungen.

Der innere Schweinehund ist nun derjenige, der uns Menschen daran hindert, das zu tun, was wir uns vorgenommen haben, oder sowieso dringend tun müssen. Er ist demnach auch ein Verhinderer. Nur zugern verhindert er Notwendigkeiten, die uns unter Strich das Leben erleichtern.

Mit meinem Schweinehund auf du und du

 Manchmal ist es nicht leicht diesen gemeinen inneren Schweinehund zu besiegen. Es ist ein ewiger Kampf, denn der Schweinehund sitzt einem Engelchen gleich auf einer Schulter und spielt das Teufelchen. Eben den Gegenspieler, der uns soufliert: „Tue es nicht – nicht jetzt…“

Aber den täglichen Kampf gegen diesen Gegenspieler dürfen wir nicht aufgeben. denn wenn wir ihm nachgeben, dann werden wir immer bequemer und passiver.

Wie schön wäre es hingegen, wenn wir uns gegen diesen kleinen Schweinehund stellen könnten, und nicht denken müssten: „Okay, mal verliere ich, und mal gewinnt der Schweinehund.“

Da dieser Beitrag aber kein Plädoyer dafür sein soll, sich immer gegen den inneren Schweinehund stark zu machen, sondern einfach mal „immer öfter“ gegen ihn zu gewinnen, gibt es noch eine andere Seite.

Diese Seite in uns darf durchaus dem inneren Schweinehund hin und wieder nachgeben, ihn gewinnen lassen. Wir müssen abwegen, welche Entscheidung in diesem Moment die richtige für uns ist. Sind wir z.B. also sehr erschöpft, so kann es durchaus richtig sein, unserem Schweinehund nachzugeben, und uns eben nicht mehr aufzumachen.

Wichtig ist hier, ein gutes Gespür für sich selbst zu entwickeln. Was brauche ich wann? Eigentlich muss ich mir nur der Anwesenheit meines inneren Schweinehundes bewusst sein, um mit ihm umgehen zu lernen. Wenn ich mich also mit meinem Schweinehund auf einen gepflegtes Miteinander einlasse, dann kann ich ihm oftmöglich widerstehen, aber dennoch hin und wieder nachgeben.

Wie immer im Leben zählt auch hier die richtige Ausgewogenheit. Dem inneren Schweinehund immer nachzugeben würde zur Lähmung führen, und ist eher ein Zeichen von Depression, ihm nie nachzugeben, immer nur diszipliniert zu sein, wäre eine unnötige, und unangebrachte Härte gegen sich selbst.

Also: befreunde dich mit deinem inneren Schweinehund, nimm ihn manchmal ernst, sieh‘ ihn manchmal als Verführer, und finde den für dich richtigen Weg.

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Drucke dir den obigen Schweinehund aus, oder bastele dir selbst einen, damit du ihn dir zur Erinnerung irgendwo hinpinnen kannst. Der obige ist so sympathisch, damit wir erfahren, dass er nicht unser Feind ist, sondern wir ihn in unser Leben integrieren müssen.

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Hier bloggt für euch Almut Bacmeister-Boukherbata, Psychologische Beraterin & Paarberaterin in eigener Praxis seit 2001. In Hamburg lebend und praktizierend. Bietet seit 2010 auch mobile Beratung im Hamburger Umkreis an. Für alle, die nicht aus Ihrem Einzugsgebiet kommen, bietet sie ebenfalls Telefoncoaching an. Ihre Arbeitsweise ist kreativ und intuitiv, Klientenbezogen. Bekannt unter dem Begriff: "Individuelle Wegbegleitung". Sie schreibt Bücher und betätigt sich künstlerisch.

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