Ein Schritt der Persönlichkeitsentwicklung: Selbstreflexion

Selbstreflexion bringt dich voran 

Sich selbst besser zu verstehen, das ist das Ziel der Selbstreflexion.

Das Thema Selbstreflexion ist ein etwas komplexes und schwieriges Thema. Vielen Menschen fällt es zu Beginn schwer, sich wirklich aufrichtig selbst zu reflektieren.

Das liegt vermutlich daran, dass bei der Selbstreflexion bereits ein gewisses psychologisches Verständnis vorliegen muss. Schließlich geht es dabei u.a. um das Hinterfragen eigenener Motivationen.

Hinterfragen ist wichtig

Fragen, wie: „Wer bin ich wirklich?“ (in meinem tiefen Inneren), oder „Was macht mich eigentlich aus?“, können helfen, sich dem Thema Selbstreflexion zu nähern.

Wer sich in seiner Persönlichkeit weiter entwickeln möchte, der wird irgendwann nicht mehr um das Thema Selbstreflexion herum kommen. Schließlich geht es in der Persönlichkeitsentwicklung darum, sich zu dem Menschen zu entwickeln, der in uns steckt.

Dafür ist es wichtig, sich von alten Prägungen und Erfahrungen ein wenig zu befreien, und zu schauen, was man denn eigentlich selbst wirklich will. So kann ein Hinterfragen von Erlerntem oft hilfreich sein, sich selbst besser kennen zu lernen. 

In meinem Inneren bin ich viel bunter, als meine Prägungen es erahnen lassen

Ein Beispiel:

Du merkst, dass du Vorurteile gegen Flüchtlinge hast. Immer wenn du ausländischen Mitbürgern begegnest, bekommst du ein grummeliges Gefühl. 

Nun ist es an der Zeit, dieses Gefühl zu hinterfragen, indem du in die Selbstreflexion gehst. Du beschäftigst dich in Folge mit Gedanken, wie: „Habe ich diese Vorurteile schon immer gehabt?“, „Woher kommen diese negativen Gedanken?“, „Habe ich irgendwann einmal schlechte Erfahrungen in Bezug auf Ausländer gemacht?“, „Was treibt mich an, so negativ zu empfinden?“, „Woher kenne ich diese Art der Vorurteile?“, „Kenne ich Menschen, die ähnlich denken?“, usw. 

Vielleicht liegen deine Antworten auf der Hand… Du hast schon immer so gedacht, seitdem du bewusst denken kannst. Du hast zwar nie schlechte Erfahrungen gemacht, aber hast immer das unbestimmte Gefühl, dir würde es besser gehen, wenn diese Menschen nicht bei uns Zuflucht suchen würden.

Du denkst, dass sind sowieso nur Wirtschaftsflüchtlinge, die uns die Arbeitsplätze fortnehmen wollen. Da fällt dir ein, dass deine Eltern immer negativ über Südländer redeten. Sie waren es, die dich mit ihren Vorurteilen prägten. Vater hatte es nie verwunden, dass sein Nachbar, der in den 60igern aus der Türkei eingereist war, irgendwann sein Schichtleiter geworden war. 

Dass dieser Kollege einfach eifriger war, und besser mit Menschen umgehen konnte, als er selbst, vergaß er dabei gern. Mama haute dann immer in die gleiche Kerbe. Eigentlich wurde bei euch niemals ein gutes Haar an den ausländischen Mitbürgern, oder Fremdarbeitern gelassen, wie das damals noch hieß… 

Durch Selbstreflexion kommst du dir selbst auf die Spur und merkst, dass deine Vorurteile nicht deinem eigenen Denken entspringen, sondern der Prägung durch das Elternhaus. Du selbst hast ja nie schlechte Erfahrungen gemacht, und kannst nun alles dafür tun, deine Einstellungen zu ändern, und dich von diesen frühen Prägungen zu befreien. Die Zeiten haben sich geändert, und die Welt ist cosmopolitischer geworden.

Vielleicht suchst du bewusst Kontakt zu deiner syrischen Arbeitskollegin, um mehr über sie und ihre Beweggründe nach Deutschland zu fliehen, zu erfahren. So kannst du dich auch ganz frei dieser dir fremden Kultur nähern. Wie wäre es?

Du siehst, Selbstreflexion hilft erkennen, wo die Grenzen zwischen deinen Prägungen & Erfahrungen und deinem SELBST ist. Dadurch lernst du, dich selbst besser zu verstehen, und deine Motivationen zu erkennen. Oft reagieren wir nämlich aufgrund versteckter Motivationen. Genau, wie im obigen Beispiel. 

Wenn du nämlich selbst keinen Grund für eine Ablehnung von Flüchtlingen oder anderen Südländern hast, ist es gut zu wissen, warum du dennoch so denkst und handelst, wie du es nun mal tust. 

Wer bin ich? Wo komme ich her, wo will ich hin?

Selbstreflexion ist  eine Selbstüberprüfung.

Selbstreflexion ist so gesehen eine Selbstüberprüfung. Du überprüfst dadurch deine Beweggründe so, und nicht anders zu reagieren. Probiere es aus.

Es ist nämlich mega spannend, sich selbst immer besser kennen zu lernen, und sich selbst immer besser steuern zu können. Als Kinder und Jungerwachsene sind wir das Produkt unserer Eltern und Umwelterfahrungen. Später dann haben wir die Möglichkeit, uns in unserer Persönlichkeit weiter zu entwickeln. Wäre doch toll, ein selbständig denkender Mensch zu werden, statt ungefiltert andere Meinungen zu übernehmen. Du solltest dir also immer wieder folgende Frage stellen:

WER bin ICH, und warum bin ich so?

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Hier bloggt für euch Almut Bacmeister-Boukherbata, Psychologische Beraterin & Paarberaterin in eigener Praxis seit 2001. In Hamburg lebend und praktizierend. Bietet seit 2010 auch mobile Beratung im Hamburger Umkreis an. Für alle, die nicht aus Ihrem Einzugsgebiet kommen, bietet sie ebenfalls Telefoncoaching an. Ihre Arbeitsweise ist kreativ und intuitiv, Klientenbezogen. Bekannt unter dem Begriff: "Individuelle Wegbegleitung". Sie schreibt Bücher und betätigt sich künstlerisch.

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