Das Zauberwort jeder guten Beziehung heißt …

… Beziehungsarbeit, aber wie?

Am Anfang ist noch alles leicht….

Das, was am Anfang einer jeden partnerschaftlichen Beziehung noch selbstverständlich ist, geht im Laufe einer längeren Beziehung häufig verloren.

Beide können nicht voneinander lassen,  und möchten am liebsten jede freie Minute miteinander verbringen. Er hört ihr gern zu, und sie lässt ihn über seine Arbeit reden.

Beide sind einander zugewandt und zeigen ihre Gefühle. Die Verliebtheit & Lust aufeinander ist für jedermann spürbar. Doch bald, wenn die ersten Monate und Jahre ins Land gegangen sind, brökelt diese scheinbar bedingungslose Liebe, und es zeigt sich, dass diese Liebe gar nicht so bedingungslos ist.

 

Die Zuneigung ändert sich im Laufe einer Beziehung

Die Zuneigung der beiden, und damit der Umgang miteinander verändert sich. War sie noch am Anfang der Beziehung begeistert von seiner Fähigkeit zu zuhören, so muss sie nun feststellen, dass er oft unaufmerksam ist, und nicht mehr das gleiche Interesse wie am Anfang aufbringt. Auch hat sie kaum noch Lust, ewig sein Gejammer über die Arbeit zu ertragen.

Die Dinge ändern sich. Hinzu kommt, dass kleine Macken oder Fehler des Anderen zu Beginn der Beziehung nicht wirklich störten, da diese doch von der Verliebtheit überschattet wurden. Mit der Zeit gewinnen aber genau diese Macken und Fehler an Bedeutung.

 

Männer und Frauen sind nun mal anders

Sie empfindet seine flusige Art nervig. Immer muss sie hinter ihm aufräumen, und der größte Teil der Hausarbeit bleibt an ihr hängen. Er ist genervt von ihrem ewigen Genörgel. Mal passt ihr dies nicht, mal etwas anderes. Es scheint ihm, als könne er ihr nichts recht machen … B.R.E.A.K

Eine fortgeschrittene Beziehung kann wie ein in einen Baum geschnitztes Herz ohne Namen sein

Diese Liste könnte ich nun stundenlang fortschreiben, allerdings hilft uns die Erkenntnis, was fortan alles schief läuft, nicht wirklich bei der Antwort, wie man Beziehungsarbeit leisten kann.

Zunächst ist das, was so sehr nach Arbeit klingt ein sowohl zeitlicher, als auch mentaler Aufwand. Beide Beziehungspartner sollten diese Beziehungsarbeit gemeinsam leisten, damit sie effektiv ist.

Eine Beziehung kann nur dann dauerhaft gut laufen, wenn beide sich Achtung & Respekt füreinander und Interesse aneinander bewahren. Es ist gerade die Achtung für die Andersartigkeit und Eigenwilligkeit des Gegenübers, die es zu tolerieren gilt.

Schauen wir uns das obige Beispiel an, in dem SIE nur noch nörgelt, weil ER ihr zu wenig im Haushalt hilft, dann stellen wir fest, dass dieses Problem ganz einfach zu lösen wäre. Eine gute Kommunikation wäre nicht nur hilfreich, sondern ist auch schon ein Teil von Beziehungsarbeit.

 

Tue dauerhaft etwas dafür, dass deine Beziehung frisch bleibt

Beziehungsarbeit bedeutet nämlich, alles dafür zu tun, den Anderen dauerhaft für wichtig zu erachten, und ihn als eigenständiges Wesen zu erleben. Dazu gehört unbedingt eine zielorientierte und empathische Kommunikation, ebenso, wie ein sich regelmäßig bewusst machen, dass der andere wichtig für einen ist. Deswegen behandelt man ihn mit Respekt und nimmt ernst, was er sagt.

Würde also die Partnerin ihrem Partner erklären, wie sehr sie unter seinem Verhalten leidet, dass die Aufgaben, die sie übernehmen muss, weil er sie nicht erledigt, dazu führen, dass sie weniger Freizeit hat, und sich nicht wie seine liebende Partnerin fühlt, sondern eher, wie seine Mutter, und dass das wiederum der Beziehung schadet, so könnte er sie ernst nehmen, und sein Verhalten verändern. Prompt würde sie weniger nörgeln, und beide wären zufriedener in ihrer Beziehung.

Reflektiere deine Beziehung und überlege, was DU tun kannst, damit eure Beziehung glücklich bleibt

Wenn dann von beiden regelmäßig, auch nach Jahren der Beziehung noch kleine Gesten der Zuneigung kommen, wie zärtliche Berührungen zwischendurch, ein Zettelchen mit Worten, die die eigenen Gefühle ausdrücken, usw., steht einer dauerhaft glücklichen Partnerschaft kaum etwas im Wege. 

Fragen sich also beide immer wieder: Was kann ich tun, um den Schlüssel für sein oder ihr Herz zu behalten, dann kann jede Beziehung mit den dazu gehörigen Gefühlen glücklich bleiben. 

Natürlich ist Beziehungsarbeit viel mehr als das, wichtig ist, dass ihr DRAN bleibt, am Glück. Das geht aber eben nur, wenn beide Beziehungspartner darauf achten und die Absicht haben, ihr gemeinsames Glück frisch zu halten.

 

Eine kurze Zusammenfassung & Ergänzung

  • Dauerhaft an der Beziehung arbeiten
  • Geeignete Kommunikation lernen
  • Zugewandt bleiben,  und sich das Interesse am Anderen frisch halten
  • Respekt & Achtung für die Andersartigkeit des Anderen bewahren
  • Regelmäßige Zeichen der Zuneigung, wie Zettelchen, oder kleine Freuden
  • Zärtliche Gesten, Körperkontakt aufrecht erhalten
  • Gemeinsame Ziele und/oder Projekte für ein gutes WIR-Gefühl
  • Gemeinsame regelmäßige Auszeiten, Urlaube, Freizeiten
  • Gemeinsam lachen und Freude teilen
  • Paarroutinen, wie Abschieds- oder Gute-Nacht-Küsse
  • Nach Streitigeiten: Entschuldigen und versöhnen
  • Dem Anderen immer wieder zeigen, WIE wichtig er ist u.v.m

Das Allerwichtigste aber bleibt, sich der Trägheit der Beziehung entgegen zu stemmen, und dauerhaft die Energie aufzubringen, sich bewusst zu machen, welch ein Glück man hat, sein Leben mit dem Anderen teilen zu dürfen. Die notwendigen Schritte, dass das auch so bleibt, ergeben sich dann fast von selbst.
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Hier bloggt für euch Almut Bacmeister-Boukherbata, Psychologische Beraterin & Paarberaterin in eigener Praxis seit 2001. In Hamburg lebend und praktizierend. Bietet seit 2010 auch mobile Beratung im Hamburger Umkreis an. Für alle, die nicht aus Ihrem Einzugsgebiet kommen, bietet sie ebenfalls Telefoncoaching an. Ihre Arbeitsweise ist kreativ und intuitiv, Klientenbezogen. Bekannt unter dem Begriff: "Individuelle Wegbegleitung". Sie schreibt Bücher und betätigt sich künstlerisch.

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