Die Angst vor dem Glücklichsein II

Man kann das eigene Glück beeinflussen

Glück, welches abgewehrt wird, kann uns nicht bereichern

Leider aber nicht nur zum Positiven. Vielen Menschen schaffen es nicht, sich glücklich zu fühlen. Sie suchen im Außen, und glauben, dass Glück etwas ist, was von außen in ihr Leben tritt.

Diese Menschen, die das Glück nicht in sich selbst finden, haben häufig Angst vor dem Glücklichsein. Im letzten Beitrag über das Glücklichsein habe ich mich mit der Cherophobie beschäftigt. Das ist die Angst davor, glücklich zu sein. Heute geht es um eine andere Angst, die dafür sorgt, dass Menschen sich nicht glücklich fühlen.

Wir müssen aber nicht gleich massive Angst vor dem Glück haben, um Glück dennoch nicht in unser Leben zu lassen. Denn selbst, wenn wir nicht wirklich unter Cherophobie leiden, kann es durchaus sein, dass uns unsere Psyche dazu bringt, Glück abzuwehren. Das ist natürlich unbewusst, und deshalb sehr schwierig zu erkennen. Es gibt Menschen, die ihr Leben lang dem Glück vermeintlich hinterher rennen, ohne sich jemals selbst glücklich zu schätzen.

Würden wir uns allerdings einmal Statistiken dazu ansehen, wie sich das Glück bei den Menschen in unserer Gesellschaft verteilt, so würden wir vermutlich eine recht gleichmäßige Verteilung des Glücks wahrnehmen.

Wie kommt es dann aber dennoch dazu, dass sich einige Menschen weniger glücklich schätzen, als andere? Mittlerweile gibt es viele Ideen dazu, wie man das Glück in sein Leben einladen kann. Sei es nun die Resonanztheorie, die in etwa besagt, dass wir das anziehen, was wir auch ausstrahlen, oder die Methode des „positiven Denkens“ oder oder oder…

Trotz der unterschiedlichsten Vorschläge gelingt es bestimmten Personen nicht, auch nur einen davon für sich und ihr eigenes Leben umzusetzen. Die eigene Psyche macht ihnen einen Strich durch die Rechnung.

Es scheint die Angst davor zu sein, glücklich zu sein. Dabei ist Angst ein ähnlich „großes“ Wort, wie Glück. Es reicht ja schon, sehr pessimistisch zu sein, um glückliche Momente abzuwehren. Wer nämlich eine pessimistische Grundeinstellung im Leben hat, der erlebt möglicherweise auch Dinge, die eigentlich sehr positiv sein könnten, eher als negativ behaftet.

Verstrickung in sich selbst

Wenn ich also dazu neige, Dinge eher negativ zu bewerten, und ihnen mit Pessimismus begegne, so verpasse ich jede Chance in meinem Leben, Glück zu empfinden.

Der Mensch, der Angst vor dem Glücklichsein hat, scheint der Mensch zu sein, der psychisch in sich selbst verstrickt ist. Ihm will es einfach nicht gelingen, Glück zu spüren, bzw. zu erfahren.

Vermutlich schätzt er die kleinen Dinge nicht, die ihm zu Glücksgefühlen verhelfen könnten, ebenso wenig, wie er sich bemüht, Erlebnisse für sich selbst als positiv zu interpretieren.

Es ist, als würde es ihn unglücklich machen, Glück zu empfinden, und er vermeidet deshalb jeden noch so großen Glücksmoment. Hat er das Glück versehentlich doch einmal zu fassen, so kehrt er blitzeschnell doch wieder zu seiner pessimistischen Grundhaltung zurück.

Schließlich macht es ihm Angst, glücklich zu sein. Denn das ist für ihn ein fremder Gemütszustand. Sicher fühlt er sich dort, wo er daheim ist, im negativen Denken. Würde er Glück zulassen, so müsste er sich von Grund auf ändern. Ja zum Leben sagen, und JA auch zum Glück. Allerdings müsste er dies erst lernen.

Er müsste all seine Überzeugungen aufgeben, und in sein Inneres schauen. Dazu bräuchte er die geschulte Hilfe, eines Psychotherapeuten. Dieser würde ihn dabei unterstützen, aus seiner negativen Weltanschauung heraus zu kommen. Diese hat ihre Ursache in der frühen Kindheit, und kann nicht einfach mal eben abgelegt werden.

Nach einer Therapie würde dieser Mensch vermutlich glücklicher und zufriedener durch sein Leben gehen, und das Glück beim Schopfe packen, wenn es ihm begegnet.

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Natürlich ist eine pessimistische Lebenseinstellung neben der Cherophobie nicht die einzige Angst vor dem Glücklichsein. Es gibt noch viele weitere Gründe, Glück nicht spüren zu können. Dazu mehr in einem weiteren Beitrag.

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Hier bloggt für euch Almut Bacmeister-Boukherbata, Psychologische Beraterin & Paarberaterin in eigener Praxis seit 2001. In Hamburg lebend und praktizierend. Bietet seit 2010 auch mobile Beratung im Hamburger Umkreis an. Für alle, die nicht aus Ihrem Einzugsgebiet kommen, bietet sie ebenfalls Telefoncoaching an. Ihre Arbeitsweise ist kreativ und intuitiv, Klientenbezogen. Bekannt unter dem Begriff: "Individuelle Wegbegleitung". Sie schreibt Bücher und betätigt sich künstlerisch.

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