Relax in die Arbeitswoche …

… oder wie ich entspannt durch meinen Arbeitsalltag komme

Die Entspannung mit in den Alltag nehmen

Kennen wir das nicht alle irgendwie: Wir hatten ein entspannendes und wunderbares Wochenende, doch sobald wir am Montag zur Arbeit gehen, ist alle Erholung dahin.

Ähnlich ergeht es uns nach einem Urlaub. Während es eine ganze Zeit dauert, bis sich im Urlaub endlich die Erholung einstellt, geht es in die andere Richtung ganz schnell.

Kaum beginnt man wieder zu arbeiten, schon ist man sofort wieder im Arbeitsalltag. Das ist traurig, denn man kann sich noch so sehr vornehmen, die Entspannung und die Urlaubserinnerung länger mit den Alltag zu nehmen, es gelingt einem kaum.

Erholung versus Stress

Wie kommt es aber, dass sich die Erholung erst nach und nach einstellt, während uns der Stress des Alltages umgehend wieder in seinen Fängen hält?

Vermutlich nehmen wir ein Stück unseres Stresses mit in unseren Urlaub, können erst nach einiger Zeit abschalten, und den Alltag loslassen. Monatelang sind wir Woche für Woche in diesen Alltagsstress eingebunden. Da ist es leicht nachvollziehbar, dass unser Gehirn einige Zeit benötigt, um ebenfalls auf „Urlaub“ umzuschalten.

Nur, weil wir wissen, dass wir nun Urlaub haben, kann unser Gehirn nicht mithalten. Es „erwartet“ den üblichen Alltag mit seinen Belastungen. Erst nach einiger Zeit können die Neuronen im Gehirn umschalten, und auf Ruhe gehen, wenn auch im Gehirn angekommen ist, dass nun eine Zeit der Ruhe folgt.

Umgekehrt ist es so, dass die Einübung der Entspannung nur für relativ kurze Zeit auf unser Gehirn wirken konnte. Tauchen wir also nach der kurzen Zeit des Urlaubs wieder in unseren Alltag ein, so erinnern sich die Neuronen an den Zustand vor dem Urlaub und schalten um so schneller in diesen Stresszustand zurück.

Entspannungsrituale in den Alltag einbauen

Klingt fast so, als hätten wir keine Möglichkeit, diesen Umstand zu ändern, oder doch?

Änderungen sind möglich durch Selbst-Beeinflussung

Ich glaube allerdings, dass es eine Möglichkeit gibt. Wir müssen sie allerdings bereits im Alltag einüben. Insbesondere unsere Wochenenden geben uns dazu Gelegenheit.

Unser Gehirn reagiert bekanntlicherweise auf Reize. Wenn zwei Reize regelmäßig zusammen treffen, dann „glaubt“ das Gehirn, dass diese Reize zusammen gehören.

Die Neuronen, die diese Reize verarbeiten, bilden laienhaft ausgedrückt eine Abkürzung, wenn zwei Reize immer wieder zeitgleich zusammentreffen. Das ist so etwas, wie ein Aha-Erlebnis im normalen Leben. Wenn wir beispielsweise Autofahren lernen, so lernen wir, zu bremsen, sobald die Ampel rot ist.

Unser Gehirn lernt: der Reiz rote Ampel trifft auf die Reaktion Bremsen. Beide Ereignisse treten immer wieder zeitgleich auf. Also sorgen die Neuronen in unserem Gehirn dafür, dass dieser Prozess: rote Ampel, bremsen automatisiert wird, durch die sogenannte Abkürzung. Wir bremsen auch dann, wenn wir die rote Ampel nicht bewusst wahrnehmen. 

Dieses Wissen können wir uns zu nutze machen. Wir können unser Gehirn positiv beeinflussen, indem wir zwei bewusst ausgewählte Reize aufeinander treffen lassen. Also Ereignis A trifft auf Ereignis B. Wenn B nun die Entspannung ist, dann müssten wir uns für den Reiz A etwas suchen, was geeignet scheint, von unseren Gehirn mit Entspannung vereinbart zu werden.

Einübung von Entspannung ist wichtig

Wenn du beispielsweise normalerweise nicht liest, so könntest du dir angewöhnen, jedes Wochenende kurz zu lesen, und dich dabei einfach zu entspannen. Es wäre für den richtigen Effekt wichtig, diese Entspannung immer dann bewusst zu spüren, sobald du liest. Irgendwann schaltet dein Gehirn um, und sobald du ein Buch liest, kommt automatisch die Entspannung.

Wenn du dann Urlaub machst, beginnst du ihn damit, zu lesen, um dein Gehirn aktiv beim Entspannen zu unterstützen.

Umgekehrt könntest du Rituale aus dem Urlaub mit in deine Arbeitswelt integrieren, und dir so immer wieder ein kleines Stück Urlaubserinnerung zurück zu rufen. Tagsüber auch auf der Arbeit einen Pfefferminztee trinken, weil du in Marokko das so genossen hast.

Auf dem Weg zur Arbeit deinen Urlaubshit hören, um die positive Urlaubsstimmung zurück zu holen. Probiere doch einfach mal unterschiedliche Dinge aus, und teste, was dich am Besten unterstützt. 

Unter folgendem Link findest du einen ähnlichen Beitrag zum Thema:
http://psychologica.de/das-wochenende-gefuehlt-verlaengern/

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Natürlich ist dies keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern eine überaus laienhaft, und vereinfacht dargestellte Sicht auf die Dinge. Wer sich genauer über die Zusammenhänge zwischen Gehirn, Neuronen, und Reaktionen informieren möchte, der wird bestimmt unter „Gehirnforschung“ fündig.

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Dies ist keine fundierte Abhandlung, sondern eine laienhaft ausgedrückte Darstellung von neurologischen Zusammenhängen. Wer detaillierte Informationen möchte, kann sicherlich unter dem Stichwort „Gehirnforschung“ fündig werden.

 

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Hier bloggt für euch Almut Bacmeister-Boukherbata, Psychologische Beraterin & Paarberaterin in eigener Praxis seit 2001. In Hamburg lebend und praktizierend. Bietet seit 2010 auch mobile Beratung im Hamburger Umkreis an. Für alle, die nicht aus Ihrem Einzugsgebiet kommen, bietet sie ebenfalls Telefoncoaching an. Ihre Arbeitsweise ist kreativ und intuitiv, Klientenbezogen. Bekannt unter dem Begriff: "Individuelle Wegbegleitung". Sie schreibt Bücher und betätigt sich künstlerisch.

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