Der menschliche Wunsch nach Nähe
Umarmungen tun der Seele gut

Von jung auf an brauchen wir Nähe und Umarmungen
Schon als Babys werden wir in der Regel liebkost, beschmust und gut versorgt. Unsere Eltern, meist die Mama übernimmt das, wozu wir selbst noch nicht in der Lage sind: Die körperliche und seelische Versorgung. Das zieht sich im besten Fall durch unsere gesamte Kindheit.
Werden wir erst einmal erwachsen, dann kann es gut sein, dass wir zu wenige Umarmungen bekommen. Das fängt schon in der Pubertät an, wenn man von den Eltern nicht mehr liebkost werden möchte, aber noch zu jung ist, in eine Partnerschaft zu gehen.
Wenn die Kindheit vorbei ist
Es folgt eine Zeit der Einsamkeit und inneren Leere. Die einen sind nicht mehr da, die anderen noch nicht. Dies ändert sich, sobald man alt genug ist, um sich auf eine Partnerschaft einzulassen. Das heißt allerdings nicht, dass man automatisch jemanden findet, der einem die gewünschten und so dringend benötigten Umarmungen bietet. Das kann zu viel Leid führen, denn der Wunsch nach körperliche Nähe ist eins unserer Grundbedürfnisse. Dauerhaft ohne Nähe und menschliche Berührungen gehen wir seelisch ein, und werden möglicherweise krank.
Wenn man allein ist
Es kann körperlich richtig weh tun, wenn man die benötigten Streicheleinheiten über einen längeren Zeitraum nicht bekommt. Gerade wenn man allein lebt, und das vielleicht schon sehr lange, und eben keinen Partner hat, kommen solche Gefühle manchmal mit Brachialgewalt zum Durchbruch. Man fühlt sich einsam und verlassen und will eigentlich nur eins: „In den Arm“.

Sehnsucht nach Nähe
Was aber tun, wenn keiner da ist, der dich in den Arm nehmen kann? Leiden? Wohin mit deiner Sehnsucht, die so drängend ist, dass sie eben nicht mehr angenehm ist?
Mangelnde Berührungen schaffen Leid
Die Sehnsucht nach Nähe kann so ausgeprägt sein, dass sie kaum aushaltbar scheint. Gerade Frauen neigen in solchen Momenten dazu, sich auf sexuelle Abenteuer mit Männern einzulassen, die ihnen unterm Strich überhaupt nicht gut tun, und das Leid nur noch vergrößern. Statt echter Nähe und wirklichen Zärtlichkeiten bekommen sie nur eins: Das Gefühl, ausgenutzt worden zu sein.
Was kann man tun?
Eine Lösung, die manchmal sehr wohltuend sein kann, ist folgendes: Fange an, dir selbst nah zu sein. Dazu gehört ein gutes Stück Eigenliebe. Wichtig ist es dabei, dich selbst zu mögen. Selbstliebe ist die Kunst, sich selbst mit allen vermeintlichen Macken anzuerkennen. Sich ihrer bewusst zu sein, und sich selbst trotzdem, oder gerade DESWEGEN zu lieben. Wenn du dich selbst liebst, dann fühlst du dich mit dir selbst ein großes Stück wohler.

Übe dich in Selbstliebe
Schaue dir das Bild der Umarmung an, und fange an, dir vorzustellen, wie du selbst diese Umarmung spüren kannst. Das ist eine Form der Meditation zu diesem Foto.
Stelle dir einfach vor, du umarmst dich mit aller deiner Liebe für dich selbst. Spürst du die Wärme, die von dir ausgeht? Die Wärme, die bei dir ankommt? Du magst dich. Du hast ganz warme Gefühle für dich selbst. Tut es nicht gut, sich selbst zu umarmen? Gib‘ dir selbst all das, was du normalerweise einem anderen Menschen geben würdest, und genieße deine Eigenliebe!
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