Achtsamkeit – Awareness
Mehr Achtsamkeit im Leben hilft bei der Zentrierung
Achtsamkeit, ein Wort, welches zunehmend an Bedeutung gewinnt. Gemeint ist hier im psychologischen Kontext, die Achtsamkeit für sich selbst. Was aber ist nun Achtsamkeit für sich selbst?
Bei der Achtsamkeit geht es darum, das Augenmerk in den unterschiedlichsten Situationen auf sich selbst zu lenken, und sich dabei ein kleines bisschen selbst besser kennen zu lernen.
Mit Fragestellungen, wie: Wie fühle ich mich gerade? oder Wie ist gerade meine Körperhaltung? kann ich mich und meine Gefühle in diversen Lebensmomenten besser einschätzen lernen.
Wenn ich z.B. ein Gespräch mit meinem Chef habe, und dabei meine Aufmerksamkeit einen kurzen Augenblick auf mich richte, kann ich beispielsweise feststellen, dass ich mich im Schulterbereich total verkrampfe. Diese Feststellung hat mehrere Effekte. Zum einen kann ich feststellen, dass mich das Thema, bzw. der Gesprächspartner sehr anstrengt, da ich darauf muskulär mit Verspannungen reagiere. Zum anderen kann ich versuchen, mich in diesem Moment zu lockern und der Verkrampfung so Rechnung tragen. So kann ich evtl. Kopfschmerzen vorbeugen, die aus dieser Verspannung resultieren.
Ein weiteres Beispiel:
Während eines Gesprächs mit meinem Partner werde ich wütend. Er hat gerade Dinge zu mir gesagt, die mich so verärgern, dass ich nur noch eins im Sinn habe: Ich will mich mit Worten an ihm rächen. Wenn ich nun aber die Achtsamkeit auf mich lenke, spüre ich vielleicht in meinem Inneren, dass da nicht nur unbändige Wut ist, sondern vielmehr Trauer und Verletzung. Dies sind die eigentlichen Ursachen meiner Wut. So kann ich lernen, adäquater zu reagieren. Statt einfach nur zurück zu schlagen, kann ich meinem Partner meine Verletzung mitteilen. Das sorgt dafür, dass der Streit sich nicht weiter zuspitzt.
Je besser ich mich so kennen lerne, desto besser kann ich in meinem Leben situativ reagieren. Achtsamkeit ist also ein Teil der Selbstreflektion, die in einem anderen Beitrag Thema sein wird. Um genau zu sein ist sie der erste Schritt.
Nun ist die Achtsamkeit, von der hier die Rede ist, auch die Achtsamkeit für mich, die mein Augenmerk auf mein Wohlbefinden richtet. Ich beginne, mehr darüber zu erfahren, was mir gut tut. Diese Situationen kann ich dann bewusst herbeiführen, andere Situationen, wenn möglich meiden, wenn ich erfahren habe, dass sie mich eher stressen.
Diese Focussierung auf sich selbst kann auch dabei helfen, sich in Situationen zu entspannen, die unangenehm sind. Das Lenken des Augenmerks auf sich selbst, das Sich-spüren, kann durch die Bewusstmachung der eigenen Gefühle Sorge tragen, sich selbst anders wahrzunehmen. Es macht eine Verbundenheit mit uns selbst deutlich, die wir im Alltag häufig gar nicht mehr spüren.
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