Streit in der Beziehung – Deeskalation

Gar nicht erst streiten

Paar steht vor Feuerring jeweils auf einer riesigen Hand

Wenn im Hintergrund schon das Feuer lodert

Schnell lodert ein Feuer, wenn es zu Auseinandersetzungen in einer Beziehung kommt. Entweder man hat gerade eins der üblichen Streitthemen zu packen, oder aber einer von beiden fühlt sich kräftig auf den Slips getreten. Vielleicht hat der eine Beziehungspartner auch die Knöpfchen des Anderen gedrückt, und nun geht es zur Sache.

Was so salopp klingt, entwickelt sich oft zu einem eskalierenden und ernstzunehmenden Streit, in dem womöglich Grenzen überschritten werden. Gerade dann sollte man kein Öl ins Feuer kippen, um eine weitere Eskalation zu vermeiden.

Im Gegenteil, wenn ein strittiges Thema hochkocht, oder Verletzungen im Spiel sind, sollte man besonders darum bemühen, einen weiteren Streit zu vermeiden. Man sollte versuchen, das Feuer zu löschen, bevor es nicht mehr zu zügeln ist. Dies nennt man Deeskalation.

Deeskalation – einen Streit herunterkochen, bevor er beginnt

Es passiert so leicht. Das falsche Thema angepackt, ein falsches Wort geäußert, eine unglückliche Geste gemacht, oder auch ein offener Angriff gestartet, schon führen diese Dinge in Windeseile zu einem ausgewachsenen Streit, der immer weiter eskaliert. Ein Wort gibt das Andere, und keiner der beiden Streithammel will dem Anderen mit Gemeinheiten nachstehen…

Landschaft, in der sich ein Gewitter anbahnt

Bei einem heftigen Gewitter nützt kein Schirm mehr

Aus einem kleinen Wortgefecht oder einfach nur aus einem Missverständnis ist ein Streit entstanden, der die ganze Beziehung in Frage stellt. Keiner der beiden Kampfhähne ist in diesem Moment in der Lage, klein beizugeben. oder gar einzulenken. Im Gegenteil, es entsteht ein Machtkampf, in dem es keine Gewinner, sondern maximal Scheingewinner gibt.

Ein eskalierter Streit stört die Liebe und eine gute Paarbeziehung. Sich wiederholende Streitereien heftigen Ausmaßes töten die Liebe. Sie verletzten den Einzelnen und und bedrohen die Partnerschaft. Es verlieren auf Dauer beide Partner.

Was kann ich tun, um rechtzeitig eine Eskalation zu vermeiden?

Es ist so einfach, frühzeitig einem Streit den Riegel vorzuschieben. Man muss nur einige Kniffs beherzigen, um der entstehenden Aggression das Wasser abzugraben.

Natürlich ist es wichtig, rechtzeitig zu erkennen, dass sich Ärger anbahnt, oder in einem Thema überhaupt Streitpotential drin steckt. Nur, wer sich frühzeitig wappnen kann, ist in der Lage, bestimmte Streitvermeidungsstrategien sinnvoll zu verfolgen.

6 Hände zeigen aufeinander

Nicht zuhören, aber dem Gegenüber die Schuld zu weisen

Ein paar Tipps für mehr Aufmerksamkeit

Da ich in diesem Beitrag natürlich nur allgemein gehaltene Tipps geben kann, versuche ich, dich mit folgenden Fragestellungen zu Erkenntnissen zu führen. Überlege bitte:

1.) Welche Themen  sind „Brandthemen“ bei euch? Themen, die immer wieder, und ganz sicher zu einem Streit führen? Welche Themen ließen sich vermeiden?

2.) Sicher weißt du, womit du dein Gegenüber auf die Palme bringen kannst… Gemeint sind die Knöpfchen, die du bei deinem Partner /deiner Partnerin drücken musst, um ihn/sie zu verärgern. Mache es dir bewusst.

3.) Womit kannst du deinen Partner / deine Partnerin beschwichtigen? Was ist wichtig dafür? Wie kannst du einlenken, ablenken? Halte inne.

4.) Redest du lieber, wo manchmal schweigen mehr bringen würde?

5.) Auf welche Verhaltensweisen von dir reagiert dein/e Beziehungspartner/in besonders allergisch? Denke darüber nach, und vermeide sie ganz bewusst.

6.) Welche Reaktionsmuster kannst du dir aneignen, um schnell Frieden zu stiften?

Gewitterwolken türmen sich auf

Ein Gewitter droht immer wieder

Solche und ähnliche Fragen führen dich erfolgreich zur Deeskalation. Wenn du dir wie unter Punkt 1 im Vorwege überlegst, welche Themen garantiert zu einem Streit führen, dann kannst du versuchen, diese Themen zu vermeiden, bzw. elegant zu umschiffen.

Natürlich gibt es Themen, die geklärt werden müssen, obwohl sie ein Streitthema zwischen euch sind. Überlege dir in diesem Fall in einer ruhigen Zeit, wie du am besten klären kannst, ohne mit deinem Gegenüber in Streit zu geraten.

Bedenke hierbei sehr bewusst, wie, und auf welche Punkte dein Gesprächspartner anspringen wird, und formuliere Sätze anders, und mit mehr Verständnis für dein Gegenüber. Sorge dafür, dass du zeigst, dass du auch seine Position verstehst.

Vermeide in angespannten Situationen alles, was dein Gegenüber, wie unter 2.), besonders reizt. Verzichte nun ganz bewusst darauf, diese „Knöpfchen“ bei ihm oder ihr zu drücken. Schließlich willst du den drohenden Streit vermeiden.

Gute Atmosphäre mit gegenüber stehenden 2 Sessel für Zwiegespräche

Eine positive Atmosphäre verbessert Gespräche

Sende positive Vibration aus, und zeige Verständnis

Überlege dir in einer ruhigen Minute, welche Verhaltensmuster deine/n Partner/in umgehend in eine gute Stimmung versetzen. Wenn dir keine Aktionen bewusst sind, fange an, euch dahin gehend zu beobachten.

Positive Ansätze wirken oft wunder, und können einen beginnenden Streit oftmals abbiegen, d.h. deeskalieren. Du musst sie nur rechtzeitig anwenden.

Schweige lieber einmal mehr, wie im vierten Punkt angedeutet, als zu viel zu reden, wenn die Situation schon am Eskalieren ist. Da kommt „Runterschlucken“ ziemlich gut. Du musst nicht immer alles sofort äußern.

Wäge genau ab, ob und was wirklich so wichtig ist, um es dem anderen mitzuteilen. Wüten bringt dir zwar kurzfristig gefühlte Erleichterung, schadet jedoch auf Dauer eurer Beziehung.

In brisanten Momenten vermeide alles, was dein Gegenüber noch zusätzlich reizen kann.  Siehe Punkt 5. Ich gehe davon aus, dass du deinen Beziehungspartner sehr gut kennst, und dir darüber bewusst bist. Schreibe dir diese Dinge notfalls auf, bevor es zu solchen Streitereien kommt.

Achte insbesondere darauf, dass du, wie im letzten Punkt angerissen, dir Gedanken darüber machst, was euch beide im Stress schnell umstimmen kann. Bei den Einen ist es Humor, bei den Anderen ein sich ankuscheln, Körperkontakt suchen, und bei wieder anderen wirkt ’sich entschuldigen‘ fantastisch.

Zu guter Letzt: Brecht ein Gespräch, welches zu eskalieren droht, ab, und vertagt es auf einen Zeitpunkt, an dem ihr beide ruhiger seid. Verabredet einen zeitnahen Termin und schafft vor dem Gespräch eine Wohlfühlatmosphäre für beide Seiten. Das entspannt, und unterstützt bei einem ruhigen Gespräch.

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lNatürlich gibt es auch hier viele Ergänzungen, die später mal in weiteren Beiträgen ergänzt werden

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Hier bloggt für euch Almut Bacmeister-Boukherbata, Psychologische Beraterin & Paarberaterin in eigener Praxis seit 2001. In Hamburg lebend und praktizierend. Bietet seit 2010 auch mobile Beratung im Hamburger Umkreis an. Für alle, die nicht aus Ihrem Einzugsgebiet kommen, bietet sie ebenfalls Telefoncoaching an. Ihre Arbeitsweise ist kreativ und intuitiv, Klientenbezogen. Bekannt unter dem Begriff: "Individuelle Wegbegleitung". Sie schreibt Bücher und betätigt sich künstlerisch.

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