Lebensfreude wieder entdecken
Freude am Leben haben
Natürlich ist Freude am Leben zu haben wichtig. Was sonst macht unser Leben lebenswert?
Im Leben gibt es immer einmal Phasen, die weniger erfreulich sind. Trauerphasen z.B. oder Phasen, in denen wir einfach unglücklich sind, weil wir gerade eine Trennung hinter uns, oder unseren Traumjob nicht bekommen haben.
Gründe, unglücklich zu sein, gibt es viele. Auch Zeiten finanzieller Nöte, der Einsamkeit oder der allgemeinen Unzufriedenheit können uns zusetzen.
Bei den meisten Menschen wechseln sich Phasen des Glücks mit Phasen der depressiven Verstimmung ab. (Gemeint ist hier die depressive Verstimmung, dessen Ursache weniger glückliche Lebensphasen sind.)
Natürlich gibt es Menschen, die ein scheinbar einfaches und gleichförmiges Leben führen, in deren Leben anscheinend alles in Ordnung ist. Aber es gibt tatsächlich viele Menschen, die in ihrem Leben auch Ungutes erleben, und von Krankheit, eigener, oder der der Liebsten eingeholt werden. Menschen, die schwere Unfälle verkraften müssen, oder heftige Traumata verarbeiten.
Menschen, die dauerhaft unglücklich mit sich selbst, oder mit ihrem Beruf sind. Menschen, die darunter leiden, dass sie keinen adäquaten Partner oder eine passende Partnerin finden, oder frühzeitig verloren haben. Menschen mit Kinderwunsch, der sich nicht erfüllte, und Menschen, die Kinder bekamen, obwohl sie keine wollten. Diese Liste könnte man jederzeit ergänzen.
Mit Leid im Gepäck passiert es leicht, dass man die Lebensfreude verliert, die Lust zu leben. Nach einer angemessenen Zeit der Trauer ist es wichtig, wieder neuen Mut zu schöpfen, und die eigene Lebensfreude wieder zu entdecken.
Mut schöpfen
Und weiter geht’s. Das Leben bietet viele AUF und AB’s und wechselt von Höhen ins Tal und zurück. Das ist gut zu wissen, dass es immer weiter geht und kann uns Mut geben.
Wie schöpfen wir Mut? Wir machen uns zunächst einmal klar, dass diese Phasen der Verzweiflung zum Leben gehören, und die meisten Menschen regelmäßig ereilt. Solche Zeiten gehören ebenso zum Leben, wie Glücksphasen. Wir werden nicht darin unter gehen.
Weiterhin können wir darüber nachdenken, was uns auf der anderen Seite, der Seite der Zufriedenheit und der Lebensfreude erwartet. Malen wir uns positive Dinge aus, die uns motivieren. Überlegen wir uns, was wir wieder gern einmal machen würden, weil wir früher daran Freude hatten.
Wir analysieren unsere Situation. Machen uns klar, dass auch andere Menschen derartige Phasen überwunden haben, und wir nur daran arbeiten zu brauchen, dass es uns wieder besser geht. Das sollte uns zuversichtlich machen, und uns Mut geben, diese Entwicklung anzupacken.
In Phase 1 also leisten wir geistige Vorarbeit, und schöpfen Mut.
Lebensfreude wieder entdecken
In Phase 2 arbeiten wir aktiv daran, unsere Freude am Leben wieder zu entdecken und zu forcieren.
Beginne nun, kleine Glücksmomente in deinem Leben wahrzunehmen, und dich an ihnen zu erfreuen. Diese gibt es sicherlich auch in deinem Leben. Du musst ihnen nur Raum geben und sie bemerken.
Gib‘ deiner psychischen Schwere nicht mehr so viel Raum. Sieh‘ dich um und nimm‘ wahr! Was siehst du? Der Flieder vor deiner Haustüre blüht? Wie wundervoll.
Ein Sonnenstrahl blinzelt durch die Gardine und will dich locken, hinaus zu gehen. Folge seinem Ruf. Mache einen Spaziergang, und schenke der Natur deinen Aufmerksamkeit. Atme tief durch. Mit jedem Atemzug nimmst du Leben in dir auf. Genieße es.
Nimm‘ wahr, wie weit der Frühling bereits die Natur auf den Sommer vorbereitet hat. Schnuppere an Blumen, und zerreibe Gras zwischen deinen Fingern und rieche daran. Spüre die Natur mit all deinen Sinnen. Was gefällt dir draußen?
Ernähre dich wieder bewusster. Besorge dir das, was du gern ist. und mache dir klar, dass Essen Lebensenergie ist, ebenso, wie das Luftholen. Sei achtsam, mit dem, was du tust. Tue jeden Schritt bewusst. Ob du draußen spazieren gehst, oder dir etwas zu essen bereitest. Versuche mehr als sonst alles sehr bewusst zu machen.
Vergiss‘ nicht, du willst wieder leben und Freude daran haben.
Also mache dir auch bewusst, was du vor dieser Phase gern gemacht hast. Was hat dich erfreut? Was ist es, dass du jetzt brauchst, um wieder am Leben aktiv teilzunehmen? Rufe deine Freunde an, oder suche dir aktiv neue Freunde. Unternimm‘ etwas Schönes, und schaffe dir tägliche Highlights.
Natürlich sind wir immer noch durch Corona eingeschränkt, doch immer mehr wird wieder möglich. Suche dir Freuden, die du dir tatsächlich erfüllen kannst. Aber vergiss‘ eins nicht: Zu genießen und dich zu freuen, und sei es nur ein kleines Highlight.
Lebensfreude wieder zu entdecken bedeutet, dass du aktiv werden musst. Dir selbst Freude in dein Leben holen musst. Bitte erwarte diese Dinge nicht von deiner Umwelt. Das Glück ist in dir verankert. Du musst es nur wieder entdecken.
Ich denke, es gehört eine gehörigen Portion Wollen dazu. Ich will das Glück wieder in mein Leben lassen. Ich WILL meine Lebensfreude endlich wieder spüren. Alles andere ist wichtiges Beiwerk, wie Bewegung an der frischen Luft, Rituale, und geregelte Tagesabläufe. Wer Lebensfreude spüren will, der darf sich nicht gehen lassen, sondern sollte wieder anfangen, für sich etwas zu tun.
Erkläre die Phase der Niedergeschlagenheit bewusst für beendet, und mach‘ sinnbildlich die Türen und Fenster auf, um frischen Wind durch die Wohnung wehen zu lassen. Mache alles neu und anders als in den vergangenen Wochen und Monaten. Finde das Glück in dir selbst.
Sei albern, lache bewusst, und vor allen Dingen: Integriere Bewegung erneut in deinen Alltag. Bewegung, Fitness und Sport lässt die Energien fließen und sorgt dafür, dass du dich auch körperlich gleich wieder besser fühlst.
Körper und Seele wirken nun einmal zusammen. So musst du dich auch körperlich und seelisch besser fühlen, um Lebensfreude empfinden zu können.
Ein letzter Tipp noch: Kopple deine Lebensfreude keinesfalls an Bedingungen, wie: Wenn ich leinen Partner hätte, hätte ich Lebensfreude. Wenn ich erst einmal den richtigen Job bekomme, steht meinem Glück nichts mehr in Weg, usw. Das nämlich sind Garanten dafür, dass deine Lebensfreude ausbleiben wird. Nicht, weil du keinen Partner findest, oder dein Traumjob dir nicht über den Weg läuft, sondern, weil du deine Lebensfreude unbedingt in dir selbst finden solltest.
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