Eheprobleme und keine Lösung in Sicht …

Warum Paare mit Beziehungsproblemen sich häufig zu spät Hilfe suchen

Mitgehangen – Mitgefangen

Probleme kommen in den besten Beziehungen vor. Ein Satz, der vermutlich jedem bekannt ist, und der gern zum Besten gegeben wird, sobald die ersten Probleme in der bisher doch so harmonischen Beziehung auftreten.

Ist man jedoch selbst betroffen, dann kann es schnell schon mal sein, dass man sich wünschte, man sei nicht das Opfer solcher Beziehungsprobleme. Besonders dann, wenn Probleme auftauchen, die fortan die Beziehung quasi begleiten.

Kleine ärgerliche Reibereien, oder Auseinandersetzungen, wie z.B. darüber, ob man nun ein neues Sofa kauft oder nicht, oder in welcher Farbe man den Flur streicht, gehören zum Alltag jeder Beziehung.

Solche Probleme gehen, wie sie kommen sind. Schnell. Sie sind nicht wichtig, für den Fortbestand der Partnerschaft. In der Regel schafft es jedes Paar selbst, derartige Problemchen zu lösen.

Es wird ernst

Erst, wenn sich ähnliche Probleme häufen, zum Quell ständigen Ärgers werden, dann beginnt auch das Leiden in, bzw. an einer Beziehung. Wenn einer von den beiden Beziehungspartnern sich in der Beziehung nicht mehr wohl fühlt, oder sogar beide unter der Lieblosigkeit des Anderen leiden, dann wird es eigentlich Zeit, sich Hilfe zu holen. Das Mittel der Wahl wäre eine Eheberatung, bzw. Paarberatung.

Dennoch merken viele Paare erst recht spät, dass sie Eheprobleme haben. Diese werden nämlich häufig abgetan, und gerade zu Beginn nicht wahr genommen. Schließlich hat man sich auf eine feste Beziehung oder sogar Eheschließung eingelassen, und ist damit fest verbunden. Da schluckt man schon mal das eine oder andere herunter, will man doch keine Trennung aufgrund von Lappalien.

Entzweiung in der Beziehung ist ein schleichender Prozess

Nur, Probleme entstehen dennoch, und können sich zu ernsthaften Beziehungsproblemen ausweiten, die die Partnerschaft auf Dauer bedrohen. Meist sind es Missverständnisse, und Kommunikationsprobleme, die dafür sorgen, dass ein Paar sich emotional voneinander entfernt. Hinzu kommt erschwerend auch noch der Beziehungsalltag, dem es zu trotzen gilt.

Beziehungsprobleme wahrnehmen

Ein Problem kann man nur dann lösen, wenn man es zunächst überhaupt wahrnimmt. In vielen Beziehungen fühlt sich einer von Beiden unwohl, nicht wichtig genommen, oder sogar schlecht behandelt. Diese Person leidet oft still, nachdem sie vielleicht zu Beginn des Öfteren versucht hat, etwas in der Beziehung zu ändern. Da sie meist scheitert, und sich nicht ernst genommen fühlt, entfernt sie sich seelisch immer weiter von dem Beziehungspartner.

Wenn der Leidensdruck so groß ist, dass unbedingt gehandelt werden muss, dann ist es oftmals schon sehr spät, und viele negative Reaktionen aufeinander haben sich bereits verfestigt. Dies ist häufig der Moment, an dem sich der weibliche Part emotional vom Partner löst, während Männer sich häufig nach anderen Frauen umschauen, da sie einen Ausgleich zur ewig nörgelnden Ehefrau suchen.

Der Kampf beginnt

Beziehungsprobleme durch Aggression bekämpfen, geht das?

Viele Paare holen dann ihre Boxhandschuhe heraus, und bekämpfen einander, frei nach dem Motto: Wo Hass herrscht, kann die Liebe nicht fern sein.

Dennoch glaubt das Paar zu diesem Zeitpunkt immer noch, es könne noch allein den Weg aus der Misere finden. 

Selbst wenn nun einer von beiden andeutet, dass eine Eheberatung evtl. helfen würde, so ist der andere häufig nicht willig, oder das Paar hofft, mit Selbsttherapie viel Geld zu sparen.

Viele Menschen neigen auch dazu, sich selbst zu beschwichtigen, indem sie sich Gedanken machen, wie: „So schlimm ist es ja gar nicht.“, „Da muss man halt durch.“, oder „Andere Paare haben es auch geschafft…“, usw.

Da sowohl Entfremdung, als auch Beziehungsprobleme ein schleichender Prozess sind, dauert es häufig Jahre, bis ein Paar erkennt: Der Kampf schadet unserer Beziehung eher, als das er ihr nützt. Wie also sollen wir unsere Probleme miteinander lösen?


Das Ende naht

Je mehr Probleme sich in der Ehe oder Partnerschaft manifestieren, desto schwieriger wird es, sinnvolle und schnell greifende Lösungen zu finden. Das Paar lebt sich nun in der Regel immer mehr auseinander, oder aber einer von beiden geht fremd, um sich selbst besser zu fühlen. 

Kommt der Betrug dann heraus, verbrennen häufig die restlichen Gefühle füreinander. Dabei ist das Fremdgehen nur ein Ausdruck des Unbehagens in der eigenen Beziehung. 

Jetzt ist es meist so weit. Beide Partner spüren, dass das Ende der Beziehung in Sicht ist, wenn nicht eine gravierende Veränderung eintritt. Nun sind beide günstigstenfalls bereit, gemeinsam eine Paarberatung aufzusuchen, dabei ist es in vielen Beziehungen dafür schon fast zu spät.

 

Zu mir in die Beratung kommen viele Paare, die bereits seit vielen Jahren Probleme miteinander haben, und oft schon Jahre vorher über Eheberatung gesprochen haben. Einige Paare haben sogar versucht, eine Beratung in Anspruch zu nehmen, aber sofort wieder aufgegeben, nachdem sie 1 oder 2 Sitzungen hatten. Wirklich geholfen werden konnte ihnen dann natürlich nicht. Eine Eheberatung benötigt genügend Zeit, die Probleme in ihrer Beziehung von Grund auf, aufzuarbeiten. Dabei muss man sich klar machen, dass, je mehr man zögert, desto länger dauert die Beratung. Einer von vielen Gründen, eine Paarberatung frühzeitig aufzusuchen.

 

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Hier bloggt für euch Almut Bacmeister-Boukherbata, Psychologische Beraterin & Paarberaterin in eigener Praxis seit 2001. In Hamburg lebend und praktizierend. Bietet seit 2010 auch mobile Beratung im Hamburger Umkreis an. Für alle, die nicht aus Ihrem Einzugsgebiet kommen, bietet sie ebenfalls Telefoncoaching an. Ihre Arbeitsweise ist kreativ und intuitiv, Klientenbezogen. Bekannt unter dem Begriff: "Individuelle Wegbegleitung". Sie schreibt Bücher und betätigt sich künstlerisch.

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