Gegen alle Widerstände
Widerstände aufgeben, um ein angenehmeres Leben zu haben
Du kennst das Folgende bestimmt auch: Du hast zu bestimmten Dinge keine Lust, und schon regt sich ein innerer Widerstand, dies zu tun.
Manche nennen es „Inneren Schweinehund“, andere wieder die „eigenen Widerstände“. Wie man es nennt ist letzt endlich egal, solange es uns davon abhält, Dinge zu tun, die getan werden müssen, oder die wir eigentlich tun wollen.
Natürlich unterscheiden sich der innere Schweinehund und die eigenen Widerstände ursächlich voneinander, laufen allerdings auf das Gleiche hinaus. Man tut entweder gar nicht, oder nur widerwillig, was eigentlich leicht sein sollte. So beginnt der regelmässige Kampf gegen sich selbst, einfach, weil es so Vieles in unser aller Leben gibt, das getan werden muss, ob wir wollen oder nicht. Wie einfacher wäre es da, zu wollen
Sprichworte enthalten oft viele Weisheiten
Der alte Spruch: „Lust und Liebe zum Ding. macht jede Arbeit gering.“, auch von mir schon x-mal zitiert, beschreibt ziemlich gut das, worauf ich hinaus will.
Wer es schafft, seinen inneren Schweinehund (von dem ich mich an dieser Stelle und in diesem Beitrag jetzt wieder verabschiede, siehe auch: http://psychologica.de/lass-deinen-inneren-schweinehund-nicht-siegen/) zu besiegen, der hat viel gewonnen.
In diesem Blogbeitrag geht es aber vielmehr um den inneren Widerstand, der einem insbesondere alles madig macht, was getan werden muss. Denke nur einmal daran, wie wir in den meisten Fällen dem Montag begegnen.
Ich vermute, es ist der meist gehasste Tag in der Woche. Einfach, weil nach einem erholsamen Wochenende die Arbeitswoche wieder beginnt.
Diese Abneigung wurde vermutlich bereits in der Schulzeit gelegt, weil am Montag die Schule wieder begann, die, sobald man die ersten Klassen hinter sich gelassen hatte, so gar keinen Spaß mehr machte.
Kein Wunder also, dass wir auch als Erwachsene eine Abneigung gegen den Wochenanfang haben, der die Arbeitswoche wieder einläutet.
So können wir uns Jahre- und Jahrzehntelang darüber ärgern, dass wir am Montag wieder zur Arbeit gehen müssen, und dies nicht verhindern können.
Widerstand zwecklos
Obwohl wir genau wissen, dass unser Widerstand, unsere Abneigung dagegen zwecklos ist, können wir diesen Widerstand einfach nicht loslassen. Es ist, als wäre er unser Lebenselexier.
Jede Woche aufs Neue spüren wir diesen Widerstand, gegen die neue Arbeitswoche und dagegen, dass das Wochenende schon wieder zu Ende ist.
Dabei würde es uns deutlich besser gehen, wenn wir es schaffen würden, unseren Widerstand aufzugeben.
Als mir vor vielen Jahren klar wurde, dass ich mich jeden Montag aufs Neue schlecht fühle, einfach, weil ich meinen Widerstand gegen die beginnende Woche zulasse, trennte ich mich von meinem Widerstand.
Ich wusste schliesslich, dass mein Widerstand zwecklos war, es sei denn, ich wäre bereit, meine Arbeit an den Nagel zu hängen, und damit auf meinen Lebensunterhalt zu verzichten. .
Also verabschiedete ich von meinem Widerstand, und begann, meinen Wochenanfang mit kleinen Ritualen zu feiern.
So machte ich mir gerade Montags ein besonders leckeres Frühstück, um einfach das Wochenende ein wenig zu verlängern, und mir selbst einen guten Wocheneinstieg zu ermöglichen.
Ich fing an, meiner Arbeit eine neue Bedeutung zu zumessen. Machte mir klar, dass ich arbeite um zu leben, und dass ich mir meine Arbeit selbst ausgesucht habe. Nun spürte ich auch, dass ich meine Arbeit liebe, und mein Widerstand eigentlich ein altes Thema ist, welches mich geprägt hat.
Immerhin lernen wir von klein auf an nicht etwa, dass auch die Dinge, die wir tun müssen, Spaß machen können, sondern, dass wir sie tun müssen, weil sie getan werden müssen. Wir Deutschen haben viele Pflichten, und die müssen nicht Spaß bringen, oder?
Ich löste mich also, und freue mich seitdem auf Montage, gerade weil sie die Arbeitswoche einläuten.
Negative Prägung
Wir sind also von Kindesbeinen an darauf geprägt, dass bestimmte Dinge einfach keinen Spaß bringen, weil es eben Pflichten sind.
Dass wir dann einen inneren Widerstand spüren, ist also nicht verwunderlich.
Nun sind wir allerdings bekanntlicherweise unseres eigenen Glückes Schmied, und können es schaffen, uns von einigen Prägungen zu befreien.
Dazu müssen wir nicht nur unsere Haltung ändern, sondern auch unsere gedanklichen Bewertungen.
Wenn uns das gelingt, dann haben wir einen Meilenstein im Kampf gegen unseren inneren Widerstand geschafft. Dabei ist der Wochenanfang nur ein Beispiel von vielen.
Widerstände spüren wir in ganz unterschiedlichen Situationen. Wenn wir schon wieder zu Mama zum Essen kommen sollen, obwohl wir kein besonders gutes Verhältnis zu ihr haben.
Auch dann, wenn wir eine Einladung zu einem Klassentreffen bekommen, zu dem wir uns so gar nicht aufraffen können.
Ein neuer Kollege, bzw. eine neue Kollegin kann uns die Freude an der Arbeit verderben, weil wir diese Person nicht mögen, und wir einen inneren Widerstand gegen die Zusammenarbeit haben.
Unsere eigenen, inneren Widerstände begegnen uns überall dort im Leben, wo wir uns von unserer eigenen negativen Meinung dominieren lassen. Oft gilt es, Widerstände besiegen, um unser eigenes Leben einfacher zu machen.
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