Liedertexte laden zum Träumen ein
Es gibt sehr schöne Liedertexte, die wunderbar tiefere Emotionen anstoßen können. Eine neue Bewegung sind die Lieder junger deutsch singender Interpreten, die gekonnt Alltags- oder Beziehungsprobleme in ihren Lieder ansprechen. Derartigen Liedern zu lauschen hilft manchen Menschen einen besseren Zugang zu ihren Gefühlen zu bekommen.
Nicht zuletzt deswegen schaue ich mir in meinen Posts hin und wieder Liedtexte an. Aktuell bin ich über einen Liedertext der Gruppe Schandmaul gestolpert. Dieses Lied ist zwar schon älter, aber wunderschön, wenn man sich auf den Text einlässt. Ein Mensch träumt von dem, was er gern wäre, um einen anderen Menschen glücklich zu machen. „Ich wäre gern ein kleiner Sonnenstrahl…“
Dabei werden viele menschlichen Themen in Kurzfassung gestreift, wie zum Beispiel der Beschützerinstinkt oder auch der Wunsch nach einer starken Schulter. Die Erkenntnis, aber ganz stinknormal zu sein, und diese Wünsche nicht erfüllt zu bekommen, führen zu einer versöhnlichen Haltung am Ende: „… drum versuche ich zumindest vom Sonnenstrahl, vom Fisch, vom Baum ein Stück für Dich zu klauen.“
Diese Auseinandersetzung mit seinen eigenen (un-)erreichbaren Träumen und dem Abgleich mit der Realität ist aus psychologischer Sicht sehr wertvoll. Ganz nach dem Prinzip: Träumen darf man, solange man realistisch einzuschätzen vermag, was wirklich möglich ist. So, wie von diesen Träumen im Liedertext durchaus eine ganze Menge möglich scheint. Wie wundervoll, der Lichtblick am Horizont für jemanden zu sein, ein Gute-Launer-Bringer.
Es ist so viel mehr möglich, als wir denken. Wir sollten unsere Möglichkeiten nur ausschöpfen. (An dieser Stelle ein kleiner Nebentipp: Erreichbare Träume sollte man endlich mal anpacken! Dieses Thema aber beim nächsten Mal.)
Träumt doch noch ein bisschen mit Hilfe diesen Liedes, dass ihr euch u. a. bei youtube anhören könnt. https://www.youtube.com/watch?v=OUoE8iC9rgM
Den Liedtext könnt ihr vorab hier lesen:
Sonnenstrahl
Ich wär so gern ein kleiner Sonnenstrahl,
ein kleiner Lichtblitz, Lichtblick am Horizont,
ein Gute-Laune-Bringer, ein Friedensbote und
ein Freudenspender, Glücksversender, ein Lächeln ohne Grund.
Ich wär so gern ein kleiner bunter Fisch,
ein Flossenschwinger, Wasserplanscher voll von Lebenslust,
ein Lebenskünstler, ein Glücksgeniesser, Leben für den Augenblick,
geplantes Ablenkungsmanöver von Deinem Problem.
Ich wär so gern ein großer, grüner, starker Baum,
ein Berg, ein Fels in Sturm und Brandung, warmer sich’rer Hort,
’ne starke, feste Schulter, Spender für Geborgenheit,
die Rückendeckung, Sicherheit, Vertrauen für alle Zeit.
Ich würd‘ Dich dann verfolgen, stets Deinen Weg erhellen,
alle Schatten vertreiben, alle Hindernisse fällen,
und wenn alles grau ist in Deinem See der Seele,
wär ich der einzige Farbklecks, Hoffnungsschimmer nur für Dich.
Doch zu meinem Bedauern werd‘ ich davon gar nichts sein,
denn ich bin stinknormal und habe lediglich nur Schwein,
dass Du an mir was findest, drum versuche ich zumindest
vom Sonnenstrahl, vom Fisch, vom Baum ein Stück für Dich zu klauen.
Schandmaul
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