Vom Umgang mit konstruktiver und destruktiver Kritik

Kritik kann sowohl anspornen, als auch zerstörerisch wirken…

Dornen bzw. Stacheln verletzen nachhaltig

Dornen bzw. Stacheln verletzen nachhaltig

,,, es kommt auf die Art der Kritik an. Wenn du kritisiert wirst, dann merkst du sicherlich, dass Kritik bei dir ganz unterschiedlich ankommt.

Es gibt diese Kritik, die sich in das Fleisch bohrt, wie Stacheln und daran haften bleibt, als hätte sie Widerhaken. Das ist die Kritik, die weh tut, und dir allen Mut nimmt, ähnliches nochmal zu machen. Diese Kritik lässt dich unter Umständen im Boden versinken, und evtl. sogar zurück schlagen. Du fühlst dich auf jeden Fall gekränkt und bist frustriert, im schlimmsten Falle sogar am Boden zerstört. Kein Wunder, bei destruktiver Kritik.

Es gibt aber auch die Form der Kritik, bei der du dich wohlfühlst, angenommen, akzeptiert. Eine Kritik, die dich nicht zerstört, sondern deinen Willen, dein Engagement usw. anerkennt, und nur einzelne Punkte heraus greift, und Verbesserungsvorschläge macht. Dies ist die Kritik, die du als hilfreich erleben kannst. Kritik, die du als Anregung zur Veränderung oder Verbesserung annehmen kannst.

Diese Form, die konstruktive Kritik, bringt dich weiter und verletzt nicht.

Wenn du also mit einer Kritik konfrontiert bist, dann merkst du ganz schnell, ob sie wohlwollend gemeint ist, oder darauf aus ist, dich nieder zu machen. Konstruktive Kritik fühlt sich angenehm an. Sie macht Lust auf mehr und es fällt leicht, diese Kritik anzunehmen. Destruktive Kritik hingegen, ist wenig empathisch. Sie schert sich nicht darum, ob es ein verletzlicher Mensch ist, der dieser Kritik ausgesetzt ist. Sie will nur eins, zerstören.

Wenn du nun zu den Menschen gehörst, die prinzipiell Schwierigkeiten haben, Kritik anzunehmen, und jede Art von Kritik als ‚gegen sich‘ empfinden, dann versuche einfach dennoch, heraus zu bekommen, welch‘ Geistes Kind der Kritiker ist. Will er dir wirklich nur etwas Verletzendes sagen, oder sind seine Worte eher wohlwollend?

Für dich ist es schwieriger, als für andere Menschen, den Unterschied zwischen konstruktiver und destruktiver Kritik heraus zu filtern. Wenn du dir das zumindest bewusst machst, tust du dir, und deiner Umwelt schon mal etwas Gutes.

Mein Tipp: Kritik bis zum Ende anhören, und in eine Art inneres Zwiegespräch gehen. Wäge ab, ob die Person dir prinzipiell wohl gesonnen ist. Hätte sie einen Grund, dich destruktiv zu kritisieren? Musst du tatsächlich annehmen, dass sie dir Böses will? Hast du Worte gehört, die diese Annahme bestärken? Wie verhält sich diese Person im Normalfall dir gegenüber?

Wenn du anfällig dafür bist, Kritik eher gegen dich zu hören, dann vertraue einfach darauf, dass die andere Person dir wohlgesonnen ist. Werte deren Worte und achte besonders darauf, ob zerstörerische Ausdrücke begleitend dabei sind. Sei einfach vorsichtig, und halte dich im Zweifelsfalle lieber zurück.

Allen anderen sollten relativ einfach unterscheiden können, ob die Kritik wohlwollend oder zerstörerisch ist. Konstruktive Kritik kann man nutzen, um mit seinem Gegenüber ins Gespräch zu kommen. Ist die Kritik jedoch deutlich destruktiv, dann kann man sich mit den Worten abwenden: „Vielen Dank für die Kritik. Leider ist diese Art der Kritik zerstörerisch, so dass ich sie nicht annehmen möchte.“ Mit solchen oder ähnlichen Worten könnten man einen zerstörerischen Kritiker einfach stehen lassen. Eine Auseinandersetzung anzufangen, ist sicherlich nicht zielführend und nützlich. Sie würde nur zum Streit führen.

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Hier bloggt für euch Almut Bacmeister-Boukherbata, Psychologische Beraterin & Paarberaterin in eigener Praxis seit 2001. In Hamburg lebend und praktizierend. Bietet seit 2010 auch mobile Beratung im Hamburger Umkreis an. Für alle, die nicht aus Ihrem Einzugsgebiet kommen, bietet sie ebenfalls Telefoncoaching an. Ihre Arbeitsweise ist kreativ und intuitiv, Klientenbezogen. Bekannt unter dem Begriff: "Individuelle Wegbegleitung". Sie schreibt Bücher und betätigt sich künstlerisch.

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