Du bist dein eigener Selbstverhinderer – Teil 2
Unbewusst sorgst du dafür, zu scheitern
Hast du schon einmal festgestellt, dass du selbst unbewusst irgendetwas, was du machen wolltest, torpediert hast?
Vielleicht hast du irgendwann einmal eine große Geburtstagsfeier geplant, und dir erging es ähnlich, wie beschrieben: Du hast viele Freunde eingeladen, da du einen runden Geburtstag feiern willst. Die Vorbereitung war anstrengend, aber nun hast du alles so weit geschafft.
Am Morgen der Feier wachst du mit wahnsinnigem Schnupfen auf, der sich über Nacht entwickelt hat. Alle Knochen schmerzen dich, und dein Kopf brummt wie verrückt, so dass dir nichts anderes übrig bleibt, als dein Fest kurzfristig abzusagen. Du ärgerst dich, denn nun war alle Vorbereitung umsonst.
Selbstverhinderung ist einfach
Aber ist DAS ein Zufall? Ja, mag sein. Viel wahrscheinlicher ist aber doch, dass dir alles zu viel wurde, und dein Körper dir nun eine Zwangspause verschreibt. Du fühltest dich in den letzten Tagen sehr angestrengt, und hattest Sorge, ob du es schaffst, die Party gut gelingen zu lassen. Eigentlich hast du die Nase voll davon, dass du mit allem allein da stehst. Dein Mann unterstützt dich mit dem Argument nicht, dass er arbeiten muss.
Kein Wunder, dass deine Feier ins Wasser fällt. Deine Psyche schläft schließlich nicht. Sie lässt sich auch nicht von deiner Betriebsamkeit täuschen. Im Gegenteil, sie ist es, die letztendlich für dich sorgt. Schon kleine Stimmungsschwankungen, die dir nicht in dein Bewusstsein dringen müssen, können deiner Psyche deutlich machen, was du tatsächlich willst. Da Körper und Psyche eine Einheit bilden, liegt nun die Lösung auf der Hand: Krankheit.
Eine Frau ist Single und auf Partnersuche. Sie datet Männer, um sich ihre Hoffnungen auf den Richtigen zu erfüllen. Irgendwann einmal trifft sie im Netz auf den EINEN. Mit ihm versteht sie sich prächtig. Die beiden scheinen Seelenverwandte zu sein. Zudem sieht er gut aus.
Als er ihr eines Tages mitteilt, es sei an der Zeit, sich im Reallife zu treffen, rutscht ihr das Herz in die Hose. Schließlich ist sie etwas fülliger und hat ihm diesen Umstand verschwiegen. Dennoch vertraut sie ihm, und hofft darauf, dass ihre Zuneigung auch im wirklichen Leben stand hält.
Am Abend vor dem Treffen spürt sie die Anzeichen einer heftigen Migräne. Ihr ist klar, dass sie absagen muss, da sie ihn in diesen Schmerzzustand auf keinen Fall treffen kann.
Blöd nur, dass er nur durch Zufall in ihrer Nähe ist, und eigentlich ganz woanders wohnt. Das Treffen platzt, und er ist fest davon überzeugt, dass ihre Seele Gründe dafür hat, ihn nicht treffen zu wollen, und so dem Körper unbewusst signalisiert: Du musst mich retten. Er bricht diesen vielversprechenden Kontakt nun ab. Deine Seele aber hat deiner Angst und Sorge, dass du nicht begehrenswert bist, Nahrung gegeben, und dir einen Grund dich deinen Ängsten nicht stellen zu müssen.
Achtsamkeit und SELBST-Bewusstsein sind wichtig
Wie du siehst, es gibt viele Dinge, die uns davon abhalten, etwas zu tun, dass uns augenscheinlich wichtig ist. Dabei ist es egal, ob wir „nur“ vor etwas Angst haben, oder uns z.B. komplett überfordert fühlen. Oft ist es auch so, dass diese Selbstverhinderungen dafür sorgen, innere Glaubenssätze zu bestätigen. Lies‘ doch hierzu im ersten Teil nach: http://psychologica.de/du-bist-dein-eigener-selbstverhinderer-teil-1/
Es gibt Situationen, die wir uns sehnlichst herbei wünschen, und dennoch sorgt unsere Psyche für Pannen und Störungen. Einfach, weil sie es kann, und wir mit uns selbst nicht im Reinen sind. Wären wir uns nämlich unser SELBST bewusst, dann bräuchte unser Körper nicht zu derartigen Kniffen greifen.
Wir würden einfach spüren, was wir wirklich empfinden und könnten dann adäquat mit unseren Gefühlen umgehen. Da wir aber nur zu oft dieses Bewusstsein nicht haben, und auch keine Selbstreflexion ausüben, brauchen wir manchmal lange Zeit und viele Pannen, ehe wir merken, was in Wirklichkeit nicht stimmt.
Helfen tut uns mehr Selbst-Bewusstsein in unserem Leben, und eine regelmässige Achtsamkeit. Diese dient dazu unsere Gefühle besser wahr zu nehmen und so authentischer zu leben. Selbstverhinderung ist dann nicht mehr nötig.
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