Die eigenen inneren Dämonen
Ihnen zu begegnen ist oftmals schwierig
Bist du deinen eigenen Dämonen schon einmal begegnet? Den ureigenen Gefühlen, die in deinem Inneren schlummern, und die gerade dann mit Urgewalt heraus brechen, wenn du sie am Wenigsten gebrauchen kannst.
Als innere Dämonen werden oft unbewusste Gefühle bezeichnet, die sich durch frühe Prägungen negativ im Inneren manifestiert haben.
So können eine tiefsitzende Angst, heftige Schuldgefühle, ein ausgeprägter Egoismus, massiver Hochmut, unangebrachte Eifersucht & Neid Dämonen sein, ebenso, wie unverhohlener Hass, die versteckt in deiner inneren Gefühlswelt darauf lauern, aufzutauchen, wenn an ihnen gerüttelt wird.
Es sind Gefühle, die dir vielleicht deshalb Angst machen, weil sie massiv und plötzlich da sind, und sich schlecht von dir kontrollieren lassen.
Warum nennen wir diese Gefühle Dämonen?
Dämonisch sind sie genau deshalb, weil es so schwierig ist, diesen Gefühlen Herr zu werden, da sie oft sehr unvermutet und um so heftiger über uns herein brechen. Es ist, als schlummerten sie in uns, bis wir sie unbewusst abrufen.
Scheinbar aus heiterem Himmel reagieren wir auf ein Erlebnis so heftig, das niemand nachvollziehen kann, woher diese Urgewalt kommt. Es ist diese dunkle Seite, die tief in unserem Innern ihr Unwesen treibt, die uns solche Angst macht.
Diesen eigenen Dämonen zu begegnen ist schwierig, weil sie in einer Intensität in Erscheinung treten, wie man es sich selbst kaum vorstellen kann. Es ist, als sei man ein anderer Mensch, ein Mensch, dessen Dämonen tatsächlich entfesselt sind.
Eine Möglichkeit, mit ihnen umzugehen, ist, sich diesen intensiven Gefühlen zu stellen, sie sich anzusehen, wahrzunehmen, dass sie existieren, und sie in einem ersten Schritt zu akzeptieren.
Das ist eine schwierige Übung, denn niemand von uns möchte derartig von negativen Gefühlen überschüttet werden, dass er sich selbst nicht wieder erkennt.
Wir empfinden diese Gefühle als negativ, weil sie gesellschaftlich nicht erwünschst sind, und zudem eine durchschlagende Wirkung haben, wenn sie uns beherrschen.
Dies passiert immer dann, wenn alte Prägungen und Erfahrungen berührt werden, auf die wir mit den entsprechenden Gefühlen reagieren.
Plötzlich scheint beispielsweise unser Hass immer größer, und unsere Rachegefühle immer gewaltiger zu werden. Das sind Gefühle, mit denen wir nur ungern leben wollen, weil sie uns regelrecht überschütten, und weitere negative Gefühle hervorrufen.
Wir steigern uns immer weiter hinein, und finden keinen Ausgang aus diesem Labyrinth von uns überschwemmenden Gefühlen.
Wenn du merkst, dass deine Reaktionen wie automatisiert ablaufen, du völlig überzogen auf etwas reagierst, mit dem du konfrontiert wirst, dann hast du es vermutlich gerade mit deinen Dämonen zu tun
ADA – Augenblick der Achtsamkeit
Dennoch gibt es in einem Moment, wo derartig heftige Gefühle und deren wachsende Intensität unterbrochen werden können. Ich nenne diesen Moment ADA, den Augenblick der Achtsamkeit.
In diesem Moment können wir die Kontrolle über uns selbst zurück gewinnen, indem wir durch Achtsamkeit unsere Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenken.
Statt uns von unseren Gefühlen überschwemmen zu lassen, können wir uns zum Beispiel an schöne Momente erinnern, und die Augenblicke, in denen wir erfolgreich waren.
Besinnen wir uns auf unsere Stärken, denken wir an unsere Talente, um den negativen und abwertenden Gedanken, die diese Dämonen begleiten, zu durchbrechen.
Wir können unsere Aufmerksamkeit auch auf das Außen lenken, und uns unserer Umgebung bewusst werden. Einfache und simple Gedanken reichen häufig schon aus, um uns so stark abzulenken, dass wir dieses Gefühlskarussell stoppen.
Das sollte uns helfen, unseren Dämonen nicht genügend Platz einzuräumen, damit diese uns gekonnt herunter zu ziehen.
Indem wir uns mit unseren inneren Dämonen konfrontieren, festigen wir dieses Verhalten.
So lernen wir von Mal zu Mal mehr, uns unseren eigenen Dämonen zu stellen, und ihnen ohne große Angst ins Auge zu blicken.
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