Beratung für gleichgeschlechtliche Paare

Ein weiter Weg

Solange das Glück vorhanden ist, ist alles gut

Ja, es ist ein weiter Weg, den wir gegangen sind, seit den ersten zaghaften Versuchen, auch gleichgeschlechtliche Beziehungen gesellschaftsfähig zu machen. Der Geschlechterkampf um Gleichberechtigung war auch ein Kampf der Geschlechter, u.a. für die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Liebe.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, an die anderen Zeiten. Die Zeiten, denen wir mittlerweile Gott sei Dank entronnen sind. Denn so lange ist es noch nicht her, dass 2 junge Männer in einer Großstadt, wie Hamburg keine Wohnung finden konnten, um sich die Miete zu teilen, weil der Vermieter die beiden für schwul hielt, und ihnen deshalb die Wohnung nicht vermietete. Es reichte damals bereits die Vorstellung, es könne so sein… Davon mal ab, dass Wohngemeinschaften gerade erst im Kommen waren.

Keine 50 Jahre ist das her, und auch, dass der Kuppelei-Paragraph abgeschafft wurde. Dieser verbat die Vermittlung von Abhängigen in Unzucht. Das hieß: Eltern durften beispielsweise ihren Sprösslingen keine Möglichkeit bieten, vorehelichen Geschlechtsverkehr zu  haben, oder einschlägige sexuelle Handlungen mit nicht angeheirateten Menschen zu ermöglichen. Wir lebten damals schon in einer einigermaßen modernen Welt, in der man sich ausprobieren durfte, und nicht erst bis zur Eheschließung warten musste, um sich den schönsten sexuellen Freuden hin zu geben.

Ich war 16, als mein Freund bei mir übernachten wollte, sollte, und meine Eltern mich darauf hinwiesen, sie dürften das eigentlich nicht erlauben, da unsere Nachbarn dies zur Anzeige bringen könnten. Die Erlaubnis meiner Eltern käme der Beförderung von Unzucht nach dem Kuppelei-Paragraphen gleich. Kaum vorstellbar, und dennoch Realität. Da ich allerdings einen in diesem Punkt modernen Vater hatte, der meinte, dass, was man des Nachts zwischen 23h und 7h morgens treiben könne, könne man auch tagsüber treiben, erhielt ich die Erlaubnis, meinen Freund bei uns übernachten zu lassen. Ich durfte also trotzdem und alles wurde gut…

Männer mussten ihre Liebe verstecken

Der Schwulenparagraph wurde sogar erst vor etwas mehr als 25 Jahren abgeschafft. Man stelle sich vor, dass es bis dahin, also bis in die 90er Jahre noch, unter Strafe stand, wenn Männer sich mit Männern einließen. Das bedeutete im Umkehrschluss, dass Männer nicht zu ihrer Neigung, geschweige denn zu ihrer Liebe stehen durften. Denn, was gesetzlich verboten war, durfte einfach nicht sein. Zwar gab es bereits eine gewisse gesellschaftliche Toleranz, aber das veraltete Gesetz hatte nach wie vor bestand. Mann durfte also nichts riskieren.

Für eine bunte und offene Gesellschaft

Bei den lesbischen Frauen war man sehr viel früher nachsichtig. In einer Männergesellschaft, wie der unseren, war vermutlich die Vorstellung, zwei Frauen würden Liebe miteinander machen, eher anregend. Auf die Vorstellung, dass zwei Männer sich lieben würden, reagierten die Gesetzgeber und die Gesellschaft homophob.

Es dauerte lange und bedurfte erst vieler Coming-outs, bevor unsere Gesellschaft anfing, wirklich tolerant zu reagieren, und Homosexualität als das anzusehen, was sie ist. Einfach eine weitere Form der Liebe. Bis heute müssen Menschen, mit anderen Neigungen als heterosexuellen, für ihr Recht des Anders sein kämpfen. Noch immer ist es keine Selbstverständlichkeit, so leben zu dürfen, wie man möchte. Noch immer gibt es Lebensumstände, in denen Homosexuelle ihre Neigungen lieber verheimlichen, weil ihnen sonst Repressalien drohen.

Repressalien drohen noch immer

Von einer Kündigungsgefahr im Job, dem Mobbing durch Kollegen, bis hin zu offener Anfeindung im Lebensalltag, ist alles dabei. Noch immer führen Coming-outs von Personen öffentlichen Interesses, wie z.B. Fußballspielern dazu, dass über sie vermehrt berichtet, und z.T. negativ kommentiert wird.

50 Jahre aktive Schwulen- und Lesbenszene haben uns weiter gebracht. In einer Normalität sind wir jedoch immer noch nicht angekommen. In einer Normalität, in der zum Straßenbild auch küssende und sich umarmende gleichgeschlechtliche Paare gehören. Einer Normalität, in der es egal ist, wen man liebt, es aber wichtig ist, dass man liebt.

Jede Liebe verdient Respekt

Beratung für homosexuelle und lesbische Paare

Ich persönlich freue mich, wenn gleichgeschlechtliche Paare sich um Hilfe an mich wenden. Das zeigt mir zumindest ein Stück weit Normalität und Selbstverständlichkeit.

Denn in diesen Paarbeziehungen entstehen genauso viel, bzw. genauso wenig Paarprobleme, wie in heterosexuellen Beziehungen. Von daher ist es ebenso wichtig, sich beraten zu lassen. Wenn man an einer Fortsetzungen der Beziehung interessiert ist, sucht man sich Hilfe, wie in jeder anderen Partnerschaft. Voraus gesetzt, es ist etwas im Argen.

Probleme entstehen dort, wo verschiedene Menschen aufeinander stoßen, unabhängig von Geschlecht und Neigungen. Dort, wo durch das Zusammen leben oder das Zusammen sein der Alltag im Laufe der Jahre fast zwangsläufig Einzug hält und man dafür sorgen sollte, dass wieder einmal ein frischer Wind weht.

Beziehungsarbeit ist wichtig, für jede erdenkliche Form von Beziehung, miteinander im Gespräch bleiben genauso, wie der Respekt und die Achtung vor sich selbst und den Gefühlen des Gegenübers.

Liebe ist bunt und schön

Kommunikationsprobleme, sich nicht verstanden fühlen, das sind Themen, die in jeder zwischenmenschlichen Beziehung auftreten können. Es ist also wichtig, sich Unterstützung zu holen, wenn man merkt, dass das alltägliche Glück sich von dannen schleicht. Denn bevor sich auch die letzten Gefühle davon schleichen, kann man viel zur Verbesserung einer Beziehung beitragen.

Diversity in der Gesellschaft

Diversity ist ein englischer Begriff, der schon vor vielen Jahren bei uns Einzug gehalten hat, und dafür steht, alle Formen des Seins und der Liebe zu akzeptieren, zu zu lassen und zu fördern. Das geht weit über homosexuelle, bzw. gleichgeschlechtliche Themen und Lebensformen hinaus, und umfasst auch alle anderen sexuellen Vorlieben.

Nicht umsonst wird seit vielen Jahren auch in Deutschland der Christopher Street Day gefeiert. dessen erklärtes Ziel laut Wikipedia folgendes ist: „Der Christopher Street Day (CSD) ist ein Fest-, Gedenk- und Demonstrationstag von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Personen. An diesem Tag wird für die Rechte dieser Gruppen sowie gegen Diskriminierung und Ausgrenzung demonstriert.“

Ein Fest zum Feiern: CSD

Ich möchte euch allen den Weg in eine Paarberatung ebnen. Euch einladen, euch vertrauensvoll an mich zu wenden, und euch dabei unterstützen, wieder glücklicher miteinander zu werden. Schließlich habt ihr ein Recht auf dieses Glück, auf Angenommen sein und Respektiert werden.

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Hier bloggt für euch Almut Bacmeister-Boukherbata, Psychologische Beraterin & Paarberaterin in eigener Praxis seit 2001. In Hamburg lebend und praktizierend. Bietet seit 2010 auch mobile Beratung im Hamburger Umkreis an. Für alle, die nicht aus Ihrem Einzugsgebiet kommen, bietet sie ebenfalls Telefoncoaching an. Ihre Arbeitsweise ist kreativ und intuitiv, Klientenbezogen. Bekannt unter dem Begriff: "Individuelle Wegbegleitung". Sie schreibt Bücher und betätigt sich künstlerisch.

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