Wenn man über die Feiertage allein ist
Allein über die Festtage
Vermutlich lebst du ganz bewusst allein. Hast keinen Nerv (mehr) auf den Alltag in einer Beziehung und hast dich für diese Lebensform entschieden. Im Prinzip bist du so auch ganz glücklich. Ja, wären da nicht die Feiertage.
Vielleicht wünscht du dir auch sehnlich die Nähe eines Menschen, einen Partner oder eine Partnerin an deiner Seite. Denn eigentlich möchtest du kein Single sein, da du nicht zum Alleinleben geschaffen bist. Du hast bisher nur noch nicht die richtige Person getroffen. Das hat zur Folge, dass die Festtage dein Einsamkeitsgefühl noch verstärken.
Mag auch sein, dass du schüchtern bist, es Dir an Selbstbewusstsein fehlt und du mit deinem Äußeren nicht zufrieden bist. Glaubst, es wäre dein Aussehen, oder deine Figur, die Grund dafür sind, dass du noch keinen Menschen für dich gefunden hast. Du bist schon so lange allein, und wenn Feiertage anstehen, dann wird alles noch schlimmer.
Sicherlich gibt es noch viele weitere Gründe, warum vielleicht auch du dich nun vor den Festtagen allein fühlst. Wenn dem so ist, dann geht es dir genauso, wie vielen Menschen. Denn nicht jeder hat eine Familie, Kinder, oder Eltern, mit denen er Weihnachten verbringen will. Da Weihnachten aber bekanntlich das Fest der Familie ist, ist es häufig schwer, jemanden zu finden, der ebenso allein ist, wie man selbst.
Günstigstenfalls bekommt man eine Einladung zu einer Freundin, um mit ihr und ihrer Familie das Fest der Liebe zu feiern. Da fühlt man sich dann schnell mal als 5. Rad am Wagen, und als ungeliebtes Anhängsel. Besser ist es da schon, Menschen zu finden, die ebenso allein sind. Gemeinsam gerade zu den Festtagen Zeit zu verbringen, kann helfen, die schlimmsten Stunden angenehm zu überwinden.
Für Silvester eine Einladung zu ergattern, scheint mir da schon wesentlich einfacher. Silvester ist viel eher ein Fest der Freunde. Wenn auf Partys nicht gerade nur Paare sind, kann man dort gut aufgehoben sein. Oder man selbst lädt rechtzeitig ein paar Freunde ein, um den letzten Tag des Jahres nicht allein verbringen zu müssen.
Plötzlich leidest du unter dem Alleinsein
Eigentlich bist du es ja gewöhnt, allein zu sein. Schließlich willst du allein leben, oder tust es schon lang genug, um auch die guten Seiten des Alleinlebens für dich zu nutzen. Selbst, wenn du dir jemanden in dein Leben wünscht, hast du dich mit der augenblicklichen Situation arrangiert.
Jedoch immer, wenn etwas erzwungen wird, ist das bitter. An den Festtagen für sich keine Alternative zu finden, kommt einem erzwungenen Alleinsein gleich. Das tut unendlich weh. Denn egal, wie man sich den Kopf zerbricht, eine Lösung will sich nicht finden. Alle die man kennt, scheinen an Weihnachten „untergebracht“.
Dir tut es in der Seele weh, dass du einfach niemanden findest, mit dem du Weihnachten verbringen kannst. Dein Herz schmerzt bei der Vorstellung, an Heiligabend allein zu sein. Allein die Vorstellung, allein zu sein, bereitet dir Seelenpein. Du gerätst fast in Panik bei dem Gedanken, dass alle anderen es sich zu Weihnachten in der Familie schön machen. Dabei wünscht du dir nicht unbedingt Almosen. Niemanden, der dich einlädt, nur aus Mitleid.
Du hättest gern jemanden für dich. Jemanden, der genauso allein ist, wie du, und Freude daran hat, Zeit mit dir zu verbringen. Die vielleicht schönste Zeit des Jahres an deiner Seite zu sein. Aber da ist niemand. Und ganz plötzlich leidest du sehr unter dem Alleinsein. Schließlich tut die Erkenntnis allein sein zu müssen, unsagbar weh.
Ändere deine Einstellung
Eine gute Methode, die Festtage nicht mehr als so bedrohlich anzusehen, ist, die eigene Einstellung zu dem Thema zu verändern. Wenn du dich einmal beobachtest, dann fällt dir sicherlich auf, dass du dir schon Wochen vorher Sorgen darum machst, wie du Weihnachten verbringen kannst.
Du genießt die Adventszeit nicht, weil du zu sehr damit beschäftigt bist, deine negativen Gedanken zu pflegen. Bei wem feiere ich Heiligabend, was mache ich am 1. und 2. Weihnachtstag, und wie verbringe ich Silvester und Neujahr. Aus lauter Panik, allein sein zu müssen, leidest du im Vorwege. Deine Energie ist dort gebunden, wo es dir schlecht geht.
Wie viel schöner wäre es, annehmend zu sein. „Es ist, wie es ist.“, heißt es in einem Gedicht von Erich Fried. Ein guter Tipp. Denn auch die größte Panik ändert nichts an den Umständen. Ich bin allein. Aber ich kann es mir schön machen. Genießen. Weihnachten und die Adventszeit mit Freude feiern. Meine Gedanken nicht mit negativem Ängsten, sondern mit positiven Gedanken anfüllen.
Ich lasse Gedanken zu, wie: „Vor mir liegt eine Zeit der Erholung. Der tiefen Freude und Dankbarkeit. Ich bin bereit zu genießen.“
Ich öffne mein Herz und lasse geschehen. Es ist, wie es ist. Negative Gedanken vertreibe ich aus meinem Kopf, bevor sie Macht über mich gewinnen. Denn ich bin es allein, wer entscheidet, wie ich etwas empfinde.
Meine Gefühle kann ich durch meine Gedanken steuern. Vergleiche mit anderen, denen es vermeintlich besser geht, als mir, sorgen dafür, dass ich mich schlecht fühle. Also achte ich auf meine Gedanken und bemühe mich, positiv zu denken.
Welche Vorteile ziehe ich aus der augenblicklichen Situation? Wo liegt mein Benefit? Was genieße ich am meisten? Ich ändere meinen Blickwinkel. Dann geht es mir besser.
l
l
l
l
Neueste Artikel von Almut Bacmeister-Boukherbata (alle ansehen)
- Das Loslassen eines geliebten Menschen – Gastartikel - 24. August 2023
- Blinde Flecken in der Psychologie - 3. Mai 2022
- Schluss mit dem Analysieren - 26. April 2022
Die Kommentarfunktion wurde geschlossen, aber Trackbacks und Pingbacks sind noch offen.