Selbstdemontage – ein Trick der Psyche

Wenn wir uns in unserem eigenen Spinnennetz verfangen, müssen wir genau hinschauen

Im eigenen Spinnennetz gefangen

Unsere Psyche ist mit allen Wassern gewaschen. Sie kann uns austricksen, und uns etwas vormachen. Sie veranstaltet in unserem Unterbewusstsein Feste, die wir evtl. nur am Rande mitbekommen.

Klingt fast so, als würde unsere Psyche ein Eigenleben führen würde, oder?

Was oder wer ist die Psyche denn überhaupt? Natürlich ist unsere Psyche ein Teil von uns selbst und ist selbstverständlich nicht eigenständig. Sie ist der Gegenpol zum Körper und vereinigt im Geist bewusste und eben unbewusste Prozesse. Landläufig wird sie als Sitz der menschlichen Gefühle & des Denkens bezeichnet.

Eben diese unbewussten Prozesse sind es, die unsere Psyche eigenständig wirken lassen. Gerade dann, wenn wir uns etwas nicht eingestehen wollen, findet unsere Seele, wie unsere Psyche auch bezeichnet wird, Wege, uns und unser Handeln zu torpedieren.

Nehme ich mir beispielsweise vor, am Wochenende noch eine Arbeit vom Job zu Ende zu bringen, vergesse aber die Unterlagen, die ich dazu benötige, war vermutlich meine Psyche mit im Spiel. Es kann sein, dass ich mich innerlich geweigert habe, dies mir aber nicht eingestehen konnte. Also  verfange ich mich im Netz meiner eigenen Gefühle. Meine Psyche hat dafür gesorgt, dass ich nicht arbeiten musste.

Heftiger ist es noch, wenn ich etwas für mich Wichtiges machen will, um z.B. im Leben weiter zu kommen. Angenommen ich möchte mit meinem Chef sprechen, um mich für eine bessere Position im Betrieb ins Gespräch zu bringen.

Ein Schachzug der Psyche, oder wie ich mich selbst schachmatt setze

Falls mir gerade in diesem Moment etwas „zustößt“, dass das Gespräch mit meinem Chef verhindert, muss ich mich fragen, ob ich mich nicht gerade selbst demontiere. Die Wahrscheinlichkeit nämlich, dass meine Psyche „ihre Finger“ im Spiel hat, ist ziemlich groß.

Vielleicht wollte ich noch schnell einen Kaffee trinken, um ein bisschen mehr Power zu bekommen. Da ich aber eilig war, und unvorsichtig, passierte es. Der Kaffee landete auf meiner Kleidung und machte das Gespräch mit meinem Chef unmöglich. Sieht nach Zufall aus?

Ja, könnte es sein. Wahrscheinlicher allerdings ist es, dass meine Seele mir einen Streich gespielt hat. Mag sein, dass ich mich doch noch nicht fit für einen besseren Job fühlte. Mag auch sein, dass ich Angst vor einem derartigen Gespräch hatte. Da kommt der Kaffee doch „zufällig“ sehr gelegen.

Selbst, wenn ich mich augenscheinlich über dieses Missgeschick ärgere, so muss ich mich ernsthaft selbst reflektieren, und mich dabei fragen, ob es nicht doch einen tieferen Grund für dieses Malheur gegeben haben könnte. Was leicht nach Zufall aussieht, ist oft ein geschickter Schachzug unserer Seele.

Die Psyche ist geschickt, und trickst uns leicht aus, solange wir uns unserer Motivationen nicht bewusst sind. Jeder Mensch trägt auch so etwas wie einen Selbstverhinderer in sich. Dies ist aber ein neues Thema für einen weiteren Beitrag.

Du siehst, es ist sinnvoll, seine Persönlichkeit immer weiter zu entwickeln, und sich selbst immer besser kennen zu lernen. Zwar verhindert das nicht solche psychischen Eingriffe, weil diese ja unbewusst sind, aber du kannst sie danach besser erkennen.

Ich unterstütze Persönlichkeitsentwicklung und biete auch Einzelcoachings an.

 

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Hier bloggt für euch Almut Bacmeister-Boukherbata, Psychologische Beraterin & Paarberaterin in eigener Praxis seit 2001. In Hamburg lebend und praktizierend. Bietet seit 2010 auch mobile Beratung im Hamburger Umkreis an. Für alle, die nicht aus Ihrem Einzugsgebiet kommen, bietet sie ebenfalls Telefoncoaching an. Ihre Arbeitsweise ist kreativ und intuitiv, Klientenbezogen. Bekannt unter dem Begriff: "Individuelle Wegbegleitung". Sie schreibt Bücher und betätigt sich künstlerisch.

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