Glück – Was bedeutet das überhaupt?
Das Empfinden von Glück
Mit diesem Thema beschäftigen sich u.a. Forscher und auch Psychologen immer wieder. Nicht nur, weil Glück zu den essentiellen Grundlagen eines seelisch gesunden Lebens gehört, sondern auch, weil Psychologen ihren Klienten helfen möchten, ihren ganz persönlichen Weg zum eigenen Glück zu finden. Schwierig ist dieses Thema unter anderem deshalb, weil das Glück nicht verallgemeinerbar ist. Es gibt keine allgemein gültige Erklärung dafür. Glück ist nichts, was sich leicht beschreiben lässt, und schon gar nicht leicht erreichbar ist.
Glück, oder Glücksempfinden, was eigentlich die bessere Bezeichnung ist, ist so vielfältig, wie die Menschen selbst. Wir Menschen sind unterschiedlich in dem was wir denken und fühlen. Wir sind unterschiedlich in unseren Erfahrungen und Prägungen, ebenso, wie in unseren Träumen.
Wir sind und bleiben Individuen mit unterschiedlichen Geschmäckern und Wünschen. DAS macht uns zu dem, was wir sind, und erklärt gleichzeitig auch, warum jeder Mensch ein eigenes Glücksempfinden hat. Hinzu kommt, dass das Gefühl von Glück auch von den persönlichen Lebensumständen abhängt. Eine Schwangerschaft z.B. macht in einer befriedigenden Partnerschaft und Familiensituation vermutlich glücklicher, als wenn sie in ein Leben tritt, bei dem die Frau allein ist, und nicht weiß, wie sie es schaffen soll, ein Kind allein groß zu ziehen.
Aber auch bei diesem Beispiel kann es durchaus vorkommen, dass ein eigentlich glückliches Paar eine Schwangerschaft als Unglück ansieht, weil sich die beiden ein Kind nicht leisten können.
Eine Singlefrau hingegen könnte es auch als großes Glück ansehen, schwanger zu sein. Vielleicht erfüllt sich so ein lang gehegter Wunsch.
Die Umstände sind also genauso individuell, wie die Menschen. Subjektives Glück wird eben von vielfältigen subjektiven und auch objektiven Faktoren bestimmt.
Warum aber glauben wir, dass Glück etwas Absolutes ist, dass entweder in unserem Leben existiert, oder „draussen“ ist. Zum Teil mag es daran liegen, wie wir aufgewachsen sind. Angefangen über Märchen, wie „Hans im Glück“, oder Filme wie: „Das Streben nach Glück“, haben wir in unserer Gesellschaft frühzeitig gelernt, dass wir „Glück haben“ müssen, bzw. danach suchen müssen. Bestimmte Überzeugungen haben uns geprägt, wie: „Wer liebt, ist glücklich“, usw. Unser Verständnis von Glück ist also gesellschaftlich bedingt.
Trotz unserer Prägungen fällt es uns total schwer, zu definieren, was Glück bedeutet. Das liegt sicherlich auch daran, dass wir versuchen, Glück als Allgemeingut zu definieren, als etwas ganz Besonderes und Großes, statt uns selbst nach unserem ganz persönlichem Glück zu fragen. Wir reden von DEM Glück, so, als gäbe es ein allgemein gültiges Glück. Man mag Gesundheit als Glück empfinden, wie so viele Menschen, aber was ist mit den Menschen, die krank sind? Sind sie zwangsläufig nicht glücklich?
Ist es nicht vielmehr so, dass jeder Mensch sich die Dinge suchen muss, die ihn glücklich machen? Ein chronisch kranker Mensch sollte für sich nicht gerade Gesundheit als Glück definieren, sondern sich besser ein erreichbares Ziel setzen, wie: Glück ist ein guter Tag, an dem ich mich weniger krank fühle. Eine Singlefrau, die für sich das absolute Glück darin sieht, einen passenden Partner zu finden, sorgt damit für ihr eigenes Unglück, wenn sie nicht fündig wird.
Suchen wir doch unserer persönliches Glück in den Umständen, die für uns erreichbar sind, und wähnen wir uns glücklich mit dem, was wir haben, oder dem, was IST. Das bedeutet, bescheiden zu sein, und die Kunst zu entwickeln, das Glück im Kleinen zu finden. Wir können uns dazu entscheiden, glücklich zu sein, weil wir den Ereignissen um uns herum, den Wert beimessen können, den wir wollen. Das gelingt uns besonders gut mit Hilfe des positiven Denkens. So können wir viele Augenblicke in unserem Leben als das empfinden, was sie eigentlich sind: Glücksmomente.
Viele kleine Glücksmomente machen zumindest eins aus: einen glücklichen Menschen!
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