Das Gefühl der Einsamkeit

Einsamkeit tut weh

Einsamkeit tut weh

Einsamkeit ist eins der schmerzhaftesten Gefühle, die wir kennen. Sie brennt sich in unsere Seele, und macht uns krank. Dabei kennen wir alle Einsamkeit, da dieses Gefühl zum Leben gehört. Es ist die Einsamkeit, die durch bestimmte kurzfristige Umstände ausgelöst wird.

Wir freuen uns zum Beispiel darauf, mit unserer Freundin Abends auf die Piste zu gehen, und ganz plötzlich sagt sie kurzfristig ab. Da kann es passieren, dass wir in das Loch Einsamkeit fallen.

Diese Form der Einsamkeit soll allerdings hier heute nicht Thema sein. Es geht vielmehr um die tiefe Einsamkeit, die daraus entsteht, dass einem das soziale Netz fehlt, der ersehnte Partner, oder einfach die beste Freundin. Kurz, der Mensch, oder die Menschen, denen du wichtig bist.

Einsamkeit, die sich breit macht, und weit über das Gefühl hinaus geht, allein zu sein. Es ist diese Einsamkeit, die dem Bewusstsein folgt, niemanden, aber auch wirklich niemanden zu haben, der einem seelisch nahe steht. Keine Freunde zu haben, die sich wirklich für einen interessieren, und im Notfall für einen da wären.

Wenn du dir bewusst machst, dass du niemanden hast, der nachfragt, wenn er von dir nichts hört. Niemanden, der auch akzeptiert, dass du nicht immer gut drauf bist. Dass du keine Freunde hast, die dich einfach akzeptieren, wie du nun mal bist, und dich genau so mögen. Freunde, die Wert auf dich legen und sich für deine Gefühle interessieren. Bei denen du du sein darfst, mit all deinen Macken.

Gefühlt allein auf der Welt

Brennender Schmerz in der Seele

Das Gefühl der Einsamkeit ist unendlich schmerzvoll. Es fühlt sich an, als wäre deine Haut total wund, dein ganzer Körper täte dir weh. Du fühlst ein Brennen in dir, das unlöschbar ist, und dir die Luft zum Atmen nimmt. Ein Gefühl, dass dich ganz langsam erstickt, und dir nach und nach die Sinne raubt. Du fühlst Panik in dir aufsteigen.

Am Liebsten würdest du fortrennen, wenn du nur wüsstest, wohin… Laufen, laufen, laufen… Du fühlst dich gejagt, gehetzt. Zu groß dieses Gefühl der Einsamkeit, um dir emotional Ruhe zu gönnen.

Diese Form der Einsamkeit macht krank. Dein Körper wird ausdrücken wollen, was deine Seele fühlt. Deine Seele, die so zermartert ist, dass du nicht mehr du selbst bist, macht auch deinen Körper krank, und sucht sich auch selbst ein Ventil, wie Depression, eine emotionale Erkrankung, Suicidgedanken usw. Gerade der Selbstmord scheint ein Weg heraus aus der Einsamkeit zu bedeuten. Nicht mehr spüren müssen, was so unendlich weh tut. 

Nicht umsonst fordert der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach einen Regierungsbeauftragten für Einsamkeit. Er wies auf die gesundheitlichen Auswirkungen von Einsamkeit hin. Diese können gravierend sein, denn der Mensch ist nicht zum Alleinsein geboren.

Einsamkeit kann jeden treffen

Alte Menschen leiden in unserer Gesellschaft besonders, da sie keinen solchen hohen Stellenwert, wie in anderen Kulturen haben. Sie vereinsamen, weil ihre sozialen Kontakte nach und nach auf der Strecke bleiben, weil ihre Kinder sich nicht für sie interessieren, oder sie nie Kinder hatten. Da es ihnen aufgrund körperlicher Einschränkungen auch immer schwerer fällt, am gesellschaftlichen Leben teil zu nehmen, bleiben sie häufig vereinsamt daheim.

Aber Einsamkeit kann auch junge Menschen treffen. Trotz, oder gerade wegen der sozialen Medien, die ihnen Kontakt vorgaukeln, fühlen sich heutzutage immer mehr junge Menschen einsam. Kontakt findet häufig nur noch an technischen Geräten, wie PCs, Smartphones oder Pads statt. Freunde treffen sich häufig nicht mehr, sondern tauschen sich nur noch über Messenger miteinander aus.

…. und plötzlich bleibt man allein zurück

Irgendwann merkt jedoch jeder, dass die Freunde auf Facebook keine echten Freunde für das Leben sind, sondern nur oberflächliche Bekannte, wenn man diese denn überhaupt persönlich kennt. Es sind keine Freunde in der seelischen Not, und sie wollen von dir auch nur deine positiven Seiten haben. Solange du gute Laune hast, bist du willkommen. 

Das Gefühl der Einsamkeit ist ein Phänomen, welches vor keinem Alter halt macht. Oft spürt man es gerade auch dann, wenn eine Partnerschaft oder Ehe in die Brüche gegangen ist, und man allein zurückblieb.

Es ist schon merkwürdig, dass die meisten Fotos zum Thema Einsamkeit Menschen mit einem Buch in der Hand zeigen. So, als wäre ein Buch der Ersatz für Menschen, die Freunde sind. Es gibt nur dich und dein Buch.

Ein weiteres beliebtes Motiv ist ein Mensch allein vor einer weiten Landschaft. Es symbolisiert, wie allein man sich hier auf der Erde fühlt. Und dennoch kann keines dieser Bilder auch nur andeutungsweise den Schmerz widerspiegeln, den ein einsamer Mensch tatsächlich empfindet.

Gerade dann, wenn wir Menschen Freunde und Familie am Dringendsten benötigen, sind diese oft nicht für uns da. Zum Beispiel, wenn unser Partner gestorben ist, oder uns nach einer langen Beziehung unsere Frau verlassen hat.

In solchen Momenten fühlen wir  uns doppelt einsam. Einsam, weil wir allein zurück blieben, und weil wir gerade dann merken, dass niemand wirklich für uns da ist. Es zeigt sich, dass keiner wirklich Verständnis für unsere Situation und unsere Gefühle hat. Im Gegenteil: Die anderen sorgen für sich, da sie nicht wissen, wie sie mit dem Kummer des Verlassenen umgehen können.

Einsamkeit ist ein häufiger Begleiter des Alters

Gerade auch dann, wenn der Tod eines geliebten Menschen eine Rolle spielt, fühlen wir uns hilflos und treten oft die Flucht nach vorn an. Wir gehen dem Trauernden aus dem Weg, oder möglichst nur kurz auf ihn ein. Wir erwarten, dass dieser sich innerhalb kürzester Zeit fängt, und seinen Kummer schnell verarbeitet. Dies geschieht in den meisten Fällen jedoch nicht. Zurück bleibt ein Mensch, der zukünftig mit der Einsamkeit auf DU steht.

Dabei ist Einsamkeit grausam. Sie ist unerträglich und kein guter Begleiter. Helfen kann eine psychologische Beratung. Ruft mich gern an.

 

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Hier bloggt für euch Almut Bacmeister-Boukherbata, Psychologische Beraterin & Paarberaterin in eigener Praxis seit 2001. In Hamburg lebend und praktizierend. Bietet seit 2010 auch mobile Beratung im Hamburger Umkreis an. Für alle, die nicht aus Ihrem Einzugsgebiet kommen, bietet sie ebenfalls Telefoncoaching an. Ihre Arbeitsweise ist kreativ und intuitiv, Klientenbezogen. Bekannt unter dem Begriff: "Individuelle Wegbegleitung". Sie schreibt Bücher und betätigt sich künstlerisch.

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