Der Alltag kommt selten allein

p Paarbeziehung in Gefahr

Es beginnt immer schön & in der Regel mit einem gemeinsamen Weg

Viele Paarbeziehungen gleichen einem „Y“. Zu Beginn einer Beziehung möchten beide Beziehungspartner so viel Zeit, wie möglich miteinander verbringen. 

Formulierungen, wie: 1+1 = 1 stammen aus dieser Anfangszeit. Man möchte am Liebsten gar nicht mehr ohne den anderen sein, und beginnt nun im günstigsten Fall einen gemeinsamen Weg. 

Man zieht zusammen, baut vielleicht ein Haus, heiratet und gründet eine Familie. Eine Zeit lang ist der Stamm des Ypsilons stabil und dick.

Mit dem Alltag kommen Langeweile, Desinteresse und schlimmstenfalls Trennung

Doch irgendwann ist es so weit: Der Alltag tritt ein. Er klopft nicht an die Tür, sondern tritt heimlich ein. Er tritt ein, in Form von Langeweile, gegenseitigem Desinteresse und großer Enttäuschung.

Bevor wir uns versehen, entsteht auf dem gemeinsamen Weg eine Gabelung, und jeder der beiden Beziehungspartner setzt seinen Weg noch innerhalb der Beziehung allein fort. 

Aus dem vormals eingeschworenen Team werden wieder 2 Individuen.

Das“Y“ ist vollendet.

Ein Ypsilon öffnet die Beziehung nach aussen

Dieses Ypsilon bietet gewisse Gefahren. Es ist wie ein Kelch, in den fremde „Elemente“ eindringen können.

Das Desinteresse am Ehepartner, das tägliche Einerlei, die durch ihn ausgelösten Enttäuschungen usw. können dazu führen, dass man neuen Menschen gegenüber empfänglicher wird. 

Man fühlt sich verstanden. Man fühlt sich gesehen, Man fühlt sich endlich wieder begehrt. 

Es entsteht die Gefahr des Fremdgehens. 

Auch wird man anfällig für Fremdeinflüsse: Bei anderen scheint die Beziehung besser zu laufen. Stimmen werden laut, die ihre Meinung ungefragt kund tun. Man hört Aussagen, wie: „Ich würde mir das nicht gefallen lassen.“, „Du musst dich wehren.“, etc. Solche Sätze fallen in die Schale und höhlen den Stein.

Man ist aneinander gewöhnt, und Verhaltensweisen haben sich eingeschlichen. Auch Verhaltensweisen, die der Beziehungspartner nicht ausstehen, aber auch nicht verhindern kann. Die Anwesenheit des anderen scheint selbstverständlich und unverbrüchlich. So muss man scheinbar nicht mehr einander umwerben.

Die Beziehung jedoch wird immer instabiler, je weiter sich die beiden Äste des „Y“ voneinander entfernen. Bricht ein Ast ab, ist die Trennung unvermeidlich.

Der Alltag, der unweigerlich jedes Paar irgendwann einholt, wird also begleitet von Risiken, die die Beziehung bedrohen.

Wie lässt sich ein negativer Beziehungsalltag vermeiden?

Das Stichwort heißt: Beziehungsarbeit. Wenn ich weiß, dass eine Partnerschaft einem Ypsilon ähnelt, kann ich frühzeitig etwas gegen negative Entwicklungen in meiner Beziehung tun..

Dabei ist es gut und richtig, irgendwann zu merken, dass 1+1 eben nicht 1, sondern 2 ergibt. Jede Beziehung besteht nun mal aus 2 Individuen, mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Wünschen, die zwar kurzzeitig dem Beziehungswunsch untergeordnet werden können, aber nicht auf Dauer unterdrückt werden sollten.

Das bedeutet, dass jeder der Beziehungspartner auch für sich selbst sorgen sollte, um dauerhaft glücklich zu sein. Fragen, wie:“Was brauche ich, um in dieser Beziehung glücklich zu sein?“, können ihn begleiten.

Brücken verbinden

Darüber hinaus ist es wichtig, zwar seinen eigenen Weg zu gehen, aber die eigenen Brücken zum anderen niemals einreißen zu lassen.

Die Gefahr liegt also nicht darin, dass die Beziehung sich wie ein“Y“ entwickelt, – im Gegenteil, dass ist sogar gut -, sondern dass die verbindenden Brücken gar nicht erst gebaut werden. Denn nur, wenn keine Brücken existieren, ist der Beziehungskelch offen.

Wenn du Fragen zum Thema hast, oder gern mit deinem Partner/deiner Partnerin und mir an deiner Beziehung arbeiten möchtest, ruf‘ mich gern an: 040/41118546.

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Hier bloggt für euch Almut Bacmeister-Boukherbata, Psychologische Beraterin & Paarberaterin in eigener Praxis seit 2001. In Hamburg lebend und praktizierend. Bietet seit 2010 auch mobile Beratung im Hamburger Umkreis an. Für alle, die nicht aus Ihrem Einzugsgebiet kommen, bietet sie ebenfalls Telefoncoaching an. Ihre Arbeitsweise ist kreativ und intuitiv, Klientenbezogen. Bekannt unter dem Begriff: "Individuelle Wegbegleitung". Sie schreibt Bücher und betätigt sich künstlerisch.

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