Patchworkfamilie (2) – Ein schwieriges Unterfangen

Wie entsteht eigentlich eine Patchworkfamilie?

Aus 2 Teilfamilien soll 1 Familie werden Wenn 2

Wenn 2 Menschen, von denen wenigstens einer, bereits Familie, also Nachwuchs hat, sich in einander verlieben, dann ist das erst einmal wundervoll.

Schließlich hat der Partner mit Kind/ern vermutlich eine schwierige Trennung hinter sich, und nun ein neues Glück verdient.

Wenn aus diesem Glück ein gemeinsames Leben entstehen soll, hat das auch Konsequenzen für die Kinder und die jeweiligen zweiten leiblichen Elternteile.

Zunächst werden verantwortliche Menschen ihre neue Partnerschaft ein paar Monate für sich allein leben, ausprobieren, ob sie wirklich zusammen passen, und erst dann ihre Kinder involvieren.

Dabei sollten Kinder gut auf die anfallenden neuen Schritte vorbereitet werden. Die erste Begegnung mit dem neuen Partner, der neuen Partnerin, ist zum Beispiel extrem wichtig.

Von den eigenen Gefühlen sprechen

Ein gutes Gelingen wäre also ein guter Einstieg in das neue Patchworksystem. Kinder sollten altersgemäß auf diesen ersten Schritt vorbereitet werden.

Ein Gespräch zur Vorbereitung

Dabei ist es immens wichtig, sich empathisch in das Kind / die Kinder einzufühlen, und  emotional intelligent mit ihm / ihnen zu sprechen.

Vergiss dabei bitte nicht, dass nur du die andere Person als großartig und so unendlich liebenswert empfindest. Du bist vermutlich immer noch sehr verliebt!

Für dein Kind / deine Kinder jedoch, ist dieser fremde Mensch ein Eindringling in eure Beziehung. Ein Konkurrent, der mit ihnen um deine Liebe und Gunst buhlt.

Schlimmer noch, diese erwachsene Person tritt in Wettbewerb zum leiblichem Vater oder zur leiblichen Mutter. Sie will als Vater- oder Mutterersatz zukünftig mit bestimmen.

Mutter & Tochter – ein eingeschworenes Team

Solche und ähnliche Gedanken und Gefühle bringen dein/e Kind/er deinem Liebsten / deiner Liebsten entgegen. Sie fühlen sich verunsichert und, was noch schwerer wiegt, sie haben sich diesen Menschen nicht ausgesucht. 

Demnach ist es wichtig, dass du dich gut auf euer Gespräch vorbereitest. Dich in dein/e Kind/er wirklich einfühlst, und durch Nachfragen deren Gefühlslage erkundest.  

Falls du beispielsweise vor deiner Beziehung deinem Kind gegenüber immer davon erzählt hast, dass ihr ein Team wäret, muss sich das Kind zwangsläufig schlecht fühlen, wenn ein fremder, erwachsener Konkurrent in euer gemeinsames Leben tritt.

Genauso dramatisch wäre es, ein Kind, welches vorher regelmässig dein Bett mit dir teilen durfte, plötzlich aus diesem zu verdammen, weil ein Fremder dort nun von dir bevorzugt wird.

Verzweifeltes und eifersüchtiges Kind

Beides sind Fehler, die es bereits in der Ein-Eltern-Beziehung zu vermeiden gilt. Sie verkomplizieren eine neue Beziehung unnütz.

Das einfühlsame Gespräch sollte VOR dem ersten Kontakt mit dem neuen Partner, oder der neuen Partnerin stattfinden, und das Kind / die Kinder sanft auf die neue Situation vorbereiten.

Weiter geht es nächste Woche.

Es ist schwierig für mich, an dieser Stelle etwas Allgemeingültiges zu sagen, da jedes mögliche Gespräch sehr individuell dem Alter und der familiären Situation angemessen sein muss. 

Ich biete allerdings dafür Kurzzeitcoachings an, die dich auf ein derartiges Gespräch vorbereiten.

 

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Hier bloggt für euch Almut Bacmeister-Boukherbata, Psychologische Beraterin & Paarberaterin in eigener Praxis seit 2001. In Hamburg lebend und praktizierend. Bietet seit 2010 auch mobile Beratung im Hamburger Umkreis an. Für alle, die nicht aus Ihrem Einzugsgebiet kommen, bietet sie ebenfalls Telefoncoaching an. Ihre Arbeitsweise ist kreativ und intuitiv, Klientenbezogen. Bekannt unter dem Begriff: "Individuelle Wegbegleitung". Sie schreibt Bücher und betätigt sich künstlerisch.

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