Panikattacken

Wie man mit ihnen umgehen lernt

Panik löschen

Panikattacken setzen dem Menschen mit aller Gewalt zu, der darunter leidet. Ganz plötzlich ist sie da, die erste Panikattacke. Sie kommt wie aus dem Nichts, ohne Vorankündigung.

Angst macht sich breit, Schweißausbrüche, evtl. Übelkeit. Der ganze Körper steht unter „Hab‘ acht“, ist zum Fortrennen vorbereitet. Die Muskel sind angespannt, und „startklar“. Der Körper schüttet die Stresshormone Cortisol und Adrenalin aus. Das Herz pumpt schneller und druckvoller. Der Mensch ist in Panik. Angst beherrscht das Gehirn.

Obwohl die Panikattacke aus heiterem Himmel und scheinbar grundlos über den Menschen herein bricht, bringt dieser sie – auf der Suche nach Gründen – mit der Situation in Verbindung, in der er sich gerade befand, als die Panik über ihn hereinbrach.

Befand er sich also beispielsweise in einer U-Bahn, und konnte zum Zeitpunkt der hereinbrechenden Panikattacke nicht aussteigen, wird der Mensch vermutlich zukünftig öffentliche Verkehrsmittel meiden. Schließlich hat er Angst vor der Angst, und wird alles dafür tun, nicht mehr in eine ähnlich prekäre Situation zu geraten.

War der Mensch mit dem Auto unterwegs, so wird er nicht mehr allein Autofahren. Geschah „es“ in der Öffentlichkeit, so wird er diese zukünftig meiden, und möglicherweise das Haus nicht mehr allein verlassen.

Fakt ist und bleibt: Wer einmal eine Panikattacke hatte, der lebt in ständiger Angst davor, dass eine erneute Panikattacke über ihn hereinbrechen könnte. Das ist die sogenannte Angst vor der Angst. Besonders schlimm ist es natürlich, wenn der Mensch tatsächlich bereits mehrere Panikattacken erlebt hat.

Was aber tun, um den Kreislauf aus Panikattacken und Angst vor neuen Panikattacken zu durchbrechen?

Es ist zunächst einmal wichtig, sich folgendes bewusst zu machen: Eine Panikattacke hat ihren Höhepunkt bereits nach 10 Minuten. Nach ca. 30 Minuten ist der ganze Spuk vorbei. Auch wenn sie schwer auszuhalten ist, und wir das Gefühl haben, zu sterben, so überleben wir doch. Das ist Punkt 1.

Bei einer Panikattacke wird der Körper in Alarmbereitschaft versetzt. Das bedeutet auch, dass wir kaum einen klaren Gedanken fassen können. Hilfreich ist hierbei, sich zu fokussieren. Punkt 2 ist also, sich für den Fall einer Panikattacke eine ritualisierte „Ablenkung“ bereit zu legen. Dabei ist wichtig, diese Sache vorher einzuüben. Wir könnten z.B. immer ein bestimmtes Lied, welches uns beruhigt, anmachen, und damit positive Gedanken verknüpfen: „Ich komme zur Ruhe. Mir geht es gut. Die Angst geht…“ usw. Wir fokussieren uns auf diese andere Sachen, um die Panik quasi los zu lassen.

Punkt 3: Wenn wir es schaffen, unsere Panikattacken in den Griff zu bekommen, wird auch die Angst davor, eine zu bekommen, geringer. Wir durchbrechen den Kreislauf, indem wir aktiv mit unserer Angst umgehen lernen. Ab diesem Moment sind wir nicht mehr das passive Opfer einer unerwarteten Panikattacke, sondern der Spielleiter, der die Angst umlenkt, indem er sich auf etwas anderes konzentriert.

Natürlich gibt es weitere zahlreiche Methoden, mit Panikattacken umzugehen. Ich helfe gern dabei, sie einzuüben. Ruft mich an,  um einen Termin abzusprechen.

Folgenden Artikel möchte ich allen Betroffenen ans Herz legen:
Ein Gen, das Panik auslöst.

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Hier bloggt für euch Almut Bacmeister-Boukherbata, Psychologische Beraterin & Paarberaterin in eigener Praxis seit 2001. In Hamburg lebend und praktizierend. Bietet seit 2010 auch mobile Beratung im Hamburger Umkreis an. Für alle, die nicht aus Ihrem Einzugsgebiet kommen, bietet sie ebenfalls Telefoncoaching an. Ihre Arbeitsweise ist kreativ und intuitiv, Klientenbezogen. Bekannt unter dem Begriff: "Individuelle Wegbegleitung". Sie schreibt Bücher und betätigt sich künstlerisch.

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