Mobbing verletzt… Teil I

… und es greift die Persönlichkeit an.

„Unter Mobbing am Arbeitsplatz ist jede Verhaltensweise zu verstehen, die durch das bewusste überschreiten von Grenzen“ in Benehmen, Handlungen, Gesten, mündlichen oder schriftlichen Äußerungen, die Persönlichkeit, die Würde oder die physische bzw. psychische Unversehrtheit einer Person beeinträchtigen, deren Anstellung gefährden, oder das Arbeitsklima verschlechtern kann.“

Marie-France Hirigoyen, französische Psychoanalytikerin

Mobbing tut nicht nur massiv weh, sondern es greift auch die Psyche an.

Mobbing tut nicht nur massiv weh, sondern es greift auch die Psyche an.

Dieses Zitat ist schon mehr als 10 Jahre alt. Seitdem hat sich Mobbing ein Stück weit verändert.

Mittlerweile gibt es Mobbing nicht nur, bzw. hauptsächlich am Arbeitsplatz, sondern es hat auch einen neuen Wirkkreis gefunden.

Im Internet konnte sich das Phänomen Mobbing, wie ein Lauffeuer verbreiten. Die Ursache hierfür scheint zu sein, dass man einerseits weitestgehend anonym auftreten kann, und andererseits eine große Reichweite, sowie eine schnelle Verbreitung hat.

Jemanden im Internet zu mobben, ist so leicht. Ihn zu verunglimpfen scheint einfach. Der Gemobbte kann sich auch schlecht wehren. Denn die Anfeindungen sind für alle Menschen öffentlich zu lesen, bzw. auf Fotos oder in Filmchen zu sehen. Nicht umsonst ist die Rede vom Mobbingopfer, welches hilflos zusehen muss, wie sein ‚Guter Ruf‘ durch den Dreck gezogen wird. 

Mobbing im Beruf hatte noch den Hintergrund, eine unbeliebte Person loswerden zu wollen, indem man ihr negative Dinge unterstellte, sie an Arbeitsprozessen nicht teilhaben ließ, oder übel nachredete. Das Ziel war klar: Man wollte unsympathische Kollegen wegekeln, um nicht weiter mit ihnen zusammen arbeiten zu müssen.

Gemobbt wurde in der Hoffnung, die betroffene Person würde freiwillig gehen, oder die Firma würde diesen Menschen entlassen, weil sie erkennen würde, wie fehlerhaft dieser Mensch agiere. Die Folge für Seele UND salopp gesagt, Geldbeutel des Mobbingopfers sind offensichtlich.

Mobbing im Internet, den sozialen Medien, oder mithilfe des Smartphones hat eine andere Funktion. Hierbei werden sich oft ganz bewusst Opfer gesucht, die schwächer sind, oder aus der Norm fallen. Es sind nicht unbedingt Menschen, mit denen man es tagtäglich zu tun hat. Im Gegenteil, Menschen werden zu Mobbingopfern, denen man ganz leicht aus dem Weg gehen könnte, oder denen man gar nicht erst begegnet. Man könnte diese Menschen einfach ignorieren.

Oft wird jedoch gemobbt, um sich selbst besser zu fühlen. Man fühlt sich stark und denkt man sei etwas Besonderes. Die Mobber glauben, an Ansehen zu gewinnen. Ihnen geht es nicht mehr so sehr darum, zu kontrollieren, mit wem sie ihre 8 Stunden Arbeitszeit verbringen, sondern viel mehr darum, Macht auszuüben. Gerade bei Mobbingopfern, die dem Täter nichts getan haben. Oder man mobbt aus Rache, weil sich der Mobber durch das Opfer irgendwie bloß gestellt fühlt. Beispiel: Ein von einem Mädchen verschmähter Junge sagt diesem Mädchen nach, sie sei eine Hure. Wie man sieht, die Gründe sind vielfältig.

Einfache Hänseleien gab es auch früher schon. Das Opfer musste die Hänseleien über sich ergehen lassen, und hatte danach seine Ruhe. Konnte Abstand gewinnen, und im besten Fall die Gemeinheiten verdrängen. Heute aber, schriftlich festgehalten von Mobbingtätern, befinden sich diese Gemeinheiten gut sichtbar für Jeden im Internet. Jederzeit abrufbar für Jeden, der sich dafür interessiert. Das Internet vergisst nie.

Ein Mobbingopfer auch nicht. Zu schlimm, was ihm passiert ist.

Ein Beitrag reicht nicht aus, um die Komplexizität dieses Themas zu erfassen. Mir ist wichtig, dass meine Beiträge nicht zu lang werden. Also werde ich mich also in naher Zukunft mit weiteren Beiträgen zum Thema Mobbing zu Wort melden

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Hier bloggt für euch Almut Bacmeister-Boukherbata, Psychologische Beraterin & Paarberaterin in eigener Praxis seit 2001. In Hamburg lebend und praktizierend. Bietet seit 2010 auch mobile Beratung im Hamburger Umkreis an. Für alle, die nicht aus Ihrem Einzugsgebiet kommen, bietet sie ebenfalls Telefoncoaching an. Ihre Arbeitsweise ist kreativ und intuitiv, Klientenbezogen. Bekannt unter dem Begriff: "Individuelle Wegbegleitung". Sie schreibt Bücher und betätigt sich künstlerisch.

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