Kontaktlosigkeit, Kontaktvermeidung, Kontaktflucht, Kontaktstörung

Wenn ein Mensch eben nicht im Kontakt ist…

Zu meinem Beitrag: ‚ „Im-Kontakt-sein“: Was ist damit gemeint?‚ gibt es natürlich auch eine Kehrseite. Nämlich das „Nicht-im Kontakt-sein.“ Es zeigt sich besonders dann, wenn ein Mensch nicht in der Lage ist, adäquat auf andere Menschen zu reagieren und dadurch den Kontakt meidet.

Ein Mädchen, gedankenverloren und verschlossen

Ein Mädchen, gedankenverloren und verschlossen

Ein Mensch, der völlig in sich selbst verschlossen ist, wird Schwierigkeiten haben, mit anderen Menschen einen wohltuenden und gesunden Kontakt zu pflegen. Im günstigsten Fall ist er nur kontaklos.

Ein Mensch mit einer Sozialphobie zeigt hingegen überaus deutlich eine massive Kontaktvermeidung. Dahinter steckt vermutlich u.a. eine Kontaktstörung. Dieser Mensch hat Angst, sich nach draußen zu begeben, und in Kontakt mit anderen Menschen gehen zu müssen. Das ist allerdings schon eine schwerere behandlungsbedürftige Kontaktstörung. Psychologisch steckt hinter dem Thema der Sozialphobie auch viel mehr, als ich hier mal eben in einem kurzen Beitrag darstellen kann.

Es gibt auch auch leichtere Formen der Kontaktlosigkeit. Das ist z.B. dann der Fall, wenn ein Mann mit seiner Partnerin am Tisch sitzt, und sich mehr für seine Tageszeitung, als für seine Partnerin interessiert. Oder wenn eine Partnerin beim Essen lieber mit ihrem Handy beschäftigt ist, als sich angeregt und tiefgründig mir ihrem Partner zu unterhalten. Die Beiden gehen kontaktlos miteinander um.

Wenn ein Paar sich streitet, und einer von beiden dazu neigt, während des Streits fortzulaufen, ist das Kontaktflucht, bzw. Kontaktvermeidung und man nennt dies: Die Person geht aus dem Kontakt. Das kann unter Umständen sogar sinnvoll sein, wenn es das Paar nicht schafft, der Eskalationsspirale zu entrinnen. Dient dieses Sich-entziehen allerdings der Vermeidung und ist ein Fluchtverhalten, dann hilft es keinesfalls bei der Lösung eines Konflikts.

Im Gegenteil: um einen Konflikt zu lösen, sollte ein Paar in einem guten Kontakt sein. Nur, wenn diese Form des Kontaktes existiert, dessen Erläuterung von mir oben verlinkt ist,  hat das Paar eine reale Chance, Probleme gemeinsam in den Griff zu bekommen.

Wir merken: im-Kontakt-sein ist wichtig, um psychisch gesund zu bleiben und evtl. Konflikte angemessen zu lösen. Ein Mensch, der aus welchen Gründen auch immer Schwierigkeiten mit Kontakt im psychologischen Sinne hat, ist ein Mensch, der seelisch nicht umfassend gesund ist.

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Hier bloggt für euch Almut Bacmeister-Boukherbata, Psychologische Beraterin & Paarberaterin in eigener Praxis seit 2001. In Hamburg lebend und praktizierend. Bietet seit 2010 auch mobile Beratung im Hamburger Umkreis an. Für alle, die nicht aus Ihrem Einzugsgebiet kommen, bietet sie ebenfalls Telefoncoaching an. Ihre Arbeitsweise ist kreativ und intuitiv, Klientenbezogen. Bekannt unter dem Begriff: "Individuelle Wegbegleitung". Sie schreibt Bücher und betätigt sich künstlerisch.

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